Die in diesem Jahr noch ungeschlagenen ETB Wohnbau Miners empfangen zum Heimspielauftakt 2020 einen Gegner, der seit sechs Wochen in der Liga auf ein Erfolgserlebnis wartet: Der 99:91-Sieg beim SV Haspe 70 am vergangenen Wochenende erlaubt den Essener Basketballern, vor dem Derby gegen die Hertener Löwen am Sonnabend ganz neue Töne anzuschlagen. Tatsächlich wird es in der Helmholtz-Halle gegen den Tabellensechsten aber wesentlich schwerer, als eine Momentaufnahme zum Jahresbeginn versprechen könnte (19.30h, Rosastraße 83, 45130 Essen).
Was die Tabelle zeigt, berücksichtigt nämlich auch die Ergebnisse des vergangenen Kalenderjahres (Augenzwinker). Und danach steht der ETB mit einem Saisonsieg unverändert auf dem letzten Tabellenplatz der Regionalliga West, mit fünf Siegen Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsrang. Die Gäste finden sich aktuell auf Rang sechs: Nach einem starken Saisonstart setzte es im Dezember drei Niederlagen in Folge, jeweils ganz knapp mit nur einem Korb Differenz: Auf ein 80:82 bei den BSV Münsterland Baskets Wulfen folgten ein 77:79 bei Citybasket Recklinghausen und zuletzt ein 92:95 nach Verlängerung gegen die BG Hagen.
Wen wir erwarten: Das erste Heimspiel im neuen Jahr führt einen alten Bekannten in die Helmholtz-Halle, der schon seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Ligen zu den Derby-Gegnern des ETB zählt. Beim selbst ernannten „Löwenrudel“ aus dem Vest müssen die Miners vor allem auf den US-amerikanischen Center Dijon Smith aufpassen. Zusammen mit Power Forward Semir Albinovic, einem gebürtigen Bosnier mit deutschem Pass, zählt er unter dem Korb zu den stärksten Spielern der Regionalliga. Gemeinsam waren die beiden die Top-Scorer beim deutlichen 111:71-Sieg, den der ehemalige Bundesligist im Hinspiel gegen den ETB erringen konnte. Matthias Perl, Lennart Weichsel und der Bulgare Lyuben Paskov verfügen ebenfalls über viel Erfahrung im Team von Head Coach Cedric Hüsken.
Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Der erste Saisonsieg hat uns richtig gut getan. Auch wenn wir mit unserer Leistung in Haspe nicht durchgängig zufrieden sein konnten, verdient das Team großen Respekt, wie es sich nach dem schwachen dritten Viertel wieder ins Spiel zurückgekämpft hat. Hieran müssen wir gegen Herten anknüpfen. Es wird immer Phasen im Spiel geben, in denen es nicht läuft. Wichtig ist, dass der Rückstand dann nicht zu groß wird und das Team schnell wieder zum Gameplan zurückkehrt. Am vergangenen Wochenende hat dabei unsere erste Fünf einen großen Teil der Last getragen; gegen Herten wollen wir alle Spieler wieder stärker in die Rotation einbeziehen. Wie schwer das wird, haben wir im Hinspiel gemerkt: H erten gehört trotz der Schwächephase im Dezember zu den Top 5-Teams der Liga und wird nach der Weihnachtspause alles daran setzen, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.“
Foto: André Steinberg