Das 2. Finalspiel der Regionalliga West hätte einer Finalserie nicht würdiger sein können. Die Essener Miners reisten, nach einer knappen Niederlage von 70:73 im 1 Finalspiel, zum „Do or Die“ Spiel nach Ibbenbüren. In der Sporthalle Ost herrschte eine laute und aufgeheizte Stimmung, denn die Gastgeber aus Ibbenbüren nutzten wirklich jeden Quadratzentimeter, um möglichst viele Zuschauer an diesem grandiosen Finalspiel teilhaben lassen zu können.
Ibbenbüren konnte wie schon im ersten Spiel eine starke Defensivleistung abrufen. Das erste Viertel endete mit 31:22 und die Miners konnten sowohl offensiv als auch defensiv nicht das auf den Court bringen, was für so ein 2. Aufeinandertreffen dieser Topmannschaften notwendig war. Captain Patrick Carney hielt das Miners Team mit insgesamt 10 Punkten (davon 2 3er) so am Leben, dass der Rückstand nicht allzu groß wurde aber dennoch da war. Auch ein Thomas Vehmanen zeigt zum Ende des verlorenen Viertels, dass er mehr will, als einen 11 Punkte Rückstand.
Das zweite Viertel verlief dann aus ETB-Sicht defensiv technisch schon etwas besser als die ersten 10 Minuten. Die Ibbenbürener, bei denen, wenn dann, aus allen Lagen und der Tiefe des Kaders getroffen wurde, erzielten in diesem Part des Spiels nur noch 24 Punkte statt der zuvor erzielten 31. Ibbenbüren scorte viel über die Herren Radtke und Fumey und bekam lautstarken, heimischen Support von den Rängen der prall gefüllten Halle. Devin Peterson (8 Pkt. In diesem Viertel) und Thomas Vehmanen (7 Pkt. In diesem Viertel) sorgten zu Beginn und zum Ende der zweiten 10 Minuten Spielzeit für jubelnde Essener Fans, die zahlreich angereist waren, um sich dieses wichtige Spiel nicht entgehen zu lassen. Halbzeitstand 55:42.
In der Halbzeit stärkten sich die 1099 gezählten Zuschauer mit Softdrinks und allem was noch so da war, um ihre Teams optimal für den zweiten Durchgang mit Fangesängen zu unterstützen. Auch wenn deutlich weniger als halb so viele Zuschauer anwesend waren, wie beim letzten Aufeinandertreffen Am Hallo, war es unglaublich laut und nervenaufreibend in der selbsternannten Hölle Ost.
Nach der Pause zeigten die Miners dann die beste Defense des ganzen Spiels und hielten den Gastgeber bei gerade einmal 13 Zählern, während man selbst 22 Punkte in den Eimer schmiss.
Patrick Carney, Sadiq Ajagbe und Thomas Vehmanen zeigten in diesem Viertel eindrucksvoll, dass Essen wie schon so oft in der Saison, bis zum Schluss kämpft und man sich immer wieder selbst motivieren kann, auch wenn ein Michael Agyapong aufgrund von 2 technischen Fouls, den Rest des Spiels nur aus der Kabine miterleben durfte. Dazu kam die fabelhafte Unterstützung des 6. Mann aus dem Essener Block, die unter anderem auch dazu führte, dass es nach 75 % der regulären Spielzeit nur noch 68:64 stand.
Defensiv zeigten die ETBler auch im letzten Viertel einen deutlich stabileren Eindruck, machten den Ballers langsam aber sicher einen Strich durch die Rechnung und zeigten mit 2 unglaublich kämpferischen Runs (10:0 ab Minute 34 und einem 6:1 Run ab Minute 39) wie sehr man die Serie noch einmal nach Essen Stoppenberg holen möchte, um dort noch einmal vor heimischem Publikum auf Augenhöhe um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro B zu kämpfen. Schlussendlich traf Dzemal Selimovic, der zuvor 7 mal nichts von der Freiwurflinie verwandeln konnte, dann doch 3 Freiwürfe und ein Milen Zahariev erzielte den letzten Punkt zum 85:89 Sieg in Ibbenbüren.
Nun gilt es den einen Tag Spielpause so zu nutzen, dass man noch einmal alle Kräfte mobilisiert, volle Konzentration im Training an den Tag legt, um den Traum vom Aufstieg wahr werden zu lassen.
Der sportliche Leiter Raphael Wilder fand folgende Worte nach diesem nervenaufreibenden 2. Finalspiel: „Wir haben meiner Meinung nach eine überragende 2. Halbzeit gespielt, bei der wir den Gegner, trotzdem wir zurück lagen, bei nur 13 Punkten im 3. Viertel und 17 Punkten im 4. Viertel gehalten haben. Da kann man nur sagen, Hut ab, für so viel Willen und die Umsetzung unseres Verteidigungsplans. Das wir bei einem Gegner, der uns praktisch in der ersten Halbzeit mit 55 Punkten an die Wand gespielt hat, nochmal so rauskommen und das Spiel nicht in der Offense sondern in der Defense gewinnen, ist eine wirklich besondere Leistung, zumal Ibbenbüren selbst eine sehr sehr gute defense gespielt hat. Wir haben dem Gegner nur noch 30 Punkte in der zweiten Halbzeit zugelassen und ich denke, dass genau das der Schlüssel sein wird, diesen Gegner auch am Sonntag schlagen zu können. Am Ende wird es aufgrund der Ausgeglichenheit, dieser absolut würdigen Finalserie darum gehen, wer an diesem Sonntag einen guten Tag erwischen, so wie ihn Patrick Carney gestern in und gegen Ibbenbüren erwischt hat, der in einer Manier und Art und Weise 27 Punkte erzielte, indem er nicht nur die 3er macht, sondern auch zum Korb zieht und uns im 1. Durchgang überhaupt am Leben hält, die seinesgleichen sucht. Auch ein Sadiq Ajagbe, hat in der zweiten Halbzeit eine sehr starke Defense gespielt und bis zum Ende gekämpft. Last but not least war auch ein Thomas Vehmanen, der zum Ende des 3. Viertels wahnsinnig wichtige dreier wirft und auch trifft, mitbeteiligt am schlussendlichen Sieg der Mannschaft gegen eine sehr starke Ibbenbürener Mannschaft, die lauthals und über die gesamte Spieldauer von ihren Fans Unterstützt wurde. In dieser hitzigen Atmosphäre zurück zu liegen und bis zum Ende zu kämpfen, zeigt ein großes Herz unseres Teams, das wirklich überragend verteidigt hat in der 2. Halbzeit. Ich hoffe natürlich, dass wir genau das auch morgen 40 Minuten lang Am Hallo abrufen können, wenn zwei Teams, die absolut auf Augenhöhe spielen, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro B kämpfen. Respekt an Ibbenbüren und die Zuschauer vor Ort, und vor allem auch an die mitgereisten Essener Fans, die uns zusätzliche Kraft und Motivation gegeben haben, um diesen Sieg einzufahren. Es ist wirklich eine Schande, dass nur eins von diesen beiden Teams aufsteigen kann. Egal wie es morgen ausgehen wird, bin ich sehr sehr stolz auf mein Team, das wieder einmal Charakter gezeigt hat und morgen hoffentlich einen ähnlich guten Tag erwischt, wie in Spiel 2, in welchem man sich noch einmal so zurückkämpfen konnte.“
An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal über die Gastfreundschaft und die nette Aufnahme in Ibbenbüren bedanken und freuen uns auf einen spannenden letzten Fight bei uns Am Hallo.
Als Basketball Fan lohnt es sich auf alle Fälle am Sonntag um 16:00 Uhr zum Sprungball in der Sporthalle Am Hallo Ernestinenstr.57 in 45141 Essen zu erscheinen, denn wie Raphael Wilder schon sagte, spielen dann zwei Teams auf Augenhöhe gegeneinander, wobei der leicht besser schlussendlich gewinnen und aufsteigen wird.
Lars Wendt der Headcoach der Miners gab folgendes Statement nach dem Sieg und vor dem letzten Do-or-Die-Spiel ab: „Ich denke das war für alle ein denkwürdiger Abend in Ibbenbüren, vor einer großartigen Kulisse, die absolut finalwürdig war. Ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt, das uns natürlich noch einmal heißer darauf gemacht hat, das Ding morgen holen zu wollen und die Meisterschaft gemeinsam mit den Fans und Supportern Am Hallo zu feiern.“
Genau so knackig und auf den Punkt gebracht wie der Kommentar vom Headcoach geht es auch weiter, denn in nur wenigen Stunden geht es für die Miners um alles und wer jetzt noch nach Ausreden wie:“ Meine Oma hat Geburtstag…“, oder „…ich habe niemanden für die Kinder“ sucht, dem kann man nur eines sagen: bringt doch einfach alle mit zum Hallo um diesen großen Tag im Essener Basketball gemeinsam zu einem unvergesslichen zu machen. Die ETB Miners und der ETB schwarz-weiss Essen freuen sich über jeden der später sagen kann: “ Ich war dabei!!!“
Tickets gibt es wie immer an der Abend- bzw. Kaffee- und Kuchen-Kasse.
Erwachsener – 7 €
Dauerkarteninhaber bekommen 2 Euro Rabatt auf die regulären PlayOff Ticketpreise
Vereinsmitglied, Schwerbehinderte, Rentner, Schüler, Student, Azubi – 4 €
Seid also schon in Ibbenbüren dabei und zeigt, dass die Fans der 6. Mann auf dem Court sind!
Lets’s go Miners, Let’s Go!
Foto by: André Steinberg