Der 19. Spieltag der BARMER Basketball Bundesliga ProB Nord ist für die ETB Miners Geschichte. Nachdem klar war, dass Niclas Sperber im Spiel gegen den Tabellenneunten aus Bernau nicht antreten würde, schätzte Raphael Wilder die Siegchancen auf etwa 50:50.
Die Miners starteten mit Dzemal Selimovic, Noah Westerhaus, Reik Gäbler, Isaiah Sanders und Brian Dawson in die Partie. Erwartet wurde unter anderem, dass BBL- und EuroLeague-Spieler Elias Rapieque den Löwenanteil der Punkte für Lok Bernau einstreichen würde. Reik Gäbler erzielte die ersten zwei Punkte für den ETB, doch Amon Levi Dörries antwortete prompt mit einem Dreier. Die Mannschaft von Coach Wendt hielt sich bis zur 8. Spielminute gut und gestaltete das Spiel ausgeglichen. Doch schon gegen Ende des ersten Viertels zeichnete sich ab, dass Rapieque und Dawkins die spielentscheidenden Akteure der Brandenburger sein würden – defensiv galt ihnen die meiste Aufmerksamkeit. Obwohl die Miners offensiv auf mehrere Spieler setzten, endete das erste Viertel mit 24:29 zugunsten der Gäste.
Auch das zweite Viertel begann besser für Bernau. Akim-Jamal Jonah sammelte die ersten beiden Punkte für die Gäste, während Sam Mpacko erst in der 11. Spielminute per Dreier zum 27:33 traf. Besonders Brian Dawson und Isaiah Sanders sorgten nun für Zählbares aufseiten der Miners, die eine kleine Aufholjagd starteten. Gleichzeitig ließ sich bei Bernau auch Abdulah Kameric zu einigen Treffern hinreißen. Kurz vor der Halbzeit wurden die Miners in der Verteidigung jedoch nachlässiger und ermöglichten den Brandenburgern zu viele Freiwürfe. So ging es mit einem 48:54-Rückstand in die Kabinen.
Während der Halbzeitpause boten die Kids von der DanceConnextion eine tolle Show, und bei Snacks, Drinks sowie dem weltbesten Stauder Pils tauschten sich die Zuschauer über den bisherigen Spielverlauf aus. Dann ging es weiter mit der zweiten Hälfte.
Das dritte Viertel begann mit zwei schnellen Dreiern von Bernau, die den Vorsprung auf zwölf Punkte ausbauten – 48:60. Für Essener Punkte sorgten lediglich Selimovic, Sanders und Dawson, während die Gäste aus Brandenburg konstant ihr Spiel durchzogen. Nach 29 Minuten traf Anton Nufer von außen, und Bernau beendete 75 % der Spielzeit mit einer 65:76-Führung.
Der ETB hatte in der Vergangenheit schon oft Spiele gedreht – wenn es darauf ankam, schaltete das Team in Defense und Offense den Turbo ein. Neben Dawson, Sanders und Selimovic drehten nun auch Mpacko, Westerhaus und Braimoh auf, während Bernau an der Freiwurflinie einige Punkte liegen ließ. Am Ende musste sich Essen jedoch knapp mit 102:105 geschlagen geben, und die Gäste aus Brandenburg feierten ihren dritten Auswärtssieg der Saison.
„Das Minimalziel, den direkten Vergleich zu gewinnen, konnten wir erreichen. Unserer Offensive kann man keinen Vorwurf machen – mit 103 Punkten sollten wir eigentlich jedes Spiel gewinnen. Leider waren wir in der individuellen Defense viel zu schwach und konnten weder ihren EuroLeague-Spieler noch ihren Amerikaner ansatzweise stoppen. Das muss besser werden, wenn wir in die Playoffs wollen!“, kommentierte Lars Wendt.
Im direkten Vergleich stehen die ETB Miners zwar noch auf dem 8. Tabellenplatz vor Bernau, doch um die Saison mit einer Playoff-Teilnahme zu verlängern, müssen dringend Siege her.
Raphael Wilder, der als sportlicher Leiter unter anderem für die Kaderzusammenstellung verantwortlich ist, reflektiert und prognostiziert: „Pech für uns war natürlich, dass die FIBA-Pause gerade in diesem Spiel dazu führte, dass Rapieque als Ausnahmespieler für Bernau zur Verfügung stand und für uns große Mismatches darstellte. Ich bin zu 100 % überzeugt, dass wir dieses Spiel ohne ihn gewonnen hätten. Bis zur 36. Minute hatten wir den direkten Vergleich eigentlich verloren, doch durch eine Umstellung konnten wir den Abstand verringern und uns den direkten Vergleich doch noch sichern. Mit eigenen Siegen können wir den letzten Playoff-Platz rechnerisch noch halten. Unter den gegebenen Umständen haben wir ein gutes Spiel abgeliefert. Die Spieler haben jetzt erst einmal eine kurze Pause, und wir hoffen, danach wieder voll durchstarten zu können, um uns auf das nächste schwere Heimspiel gegen Schwelm vorzubereiten.“
Am nächsten Wochenende pausiert die ProB aufgrund der anstehenden Länderspiele. Erst am 01.03.2025 um 19:30 Uhr steht in der Sporthalle Am Hallo das nächste Spiel an. Zu Gast sind die EN Baskets Schwelm (Tickets gibt es hier), gegen die man am 5. Spieltag auswärts knapp mit 89:87 verloren hatte.
Es bleibt also spannend, und die ETB Miners freuen sich auf die Unterstützung der Zuschauer in der Halle!
Let’s go Miners, let’s go!!!
Foto: Marcel Rotzoll