Eine starke Serie findet ihr Ende in Wolmirstedt. Im entscheidenden 3. Halbfinalspiel zieht die Mannschaft der SBB Baskets Womirstedt ins Finale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB ein.
Doch zunächst zum Spielverlauf.
Die Miners finden in den ersten fünf Minuten kaum ins Spiel und erzielen lediglich drei Punkte. Ihnen gelingt es nicht, die richtigen Mittel zu finden, um Wolmirstedt am Davonziehen zu hindern. Zwischenzeitlich schien Essen wieder etwas näher heranzukommen, doch Wolmirstedt hielt dagegen – auch als Isaiah Sanders begann, von außen zu treffen. Ein unsportliches Foul von Niclas Sperber in der 9. Spielminute konnte die Gastgeber ebenfalls nicht daran hindern, sich mit 17 Punkten abzusetzen. Zwischenstand nach dem 1. Viertel: 33:12
Auch im zweiten Viertel findet Essen weiterhin nicht richtig ins Spiel. In der Offensive wird zu viel verworfen, während man auf der anderen Seite zu viele erfolgreiche Abschlüsse der Wolmirstedter zulässt. Zwar trifft Sanders erneut aus der Distanz, doch der Korb scheint für Essen wie vernagelt – zu viele Würfe finden nicht ihr Ziel.Neben zwei Fouls von Dion Braimoh erhielt auch Headcoach Lars Wendt ein technisches Foul an der Seitenlinie.
Die Miners bemühen sich, sich gute Würfe zu erarbeiten, doch Wolmirstedt verteidigt nahezu fehlerlos und unterbindet die Abschlüsse der ETB-Scorer souverän. Auch die Emotionen machen sich bemerkbar: Sportdirektor Raphael Wilder kann das technische Foul gegen Isaiah Sanders nicht nachvollziehen und wird aus der Halle verwiesen. Nach längeren Diskussionen wird schließlich auch Lars Wendt der Halle verwiesen, sodass das Spiel erst verspätet fortgesetzt werden kann.
Ab der 16. Spielminute agieren die Miners somit ohne ihre Coaches. Der verletzte Kapitän Noah Westerhaus verlässt sogar den Livestream, um seinem Team auf der Bank beizustehen.
Halbzeitstand: 55:34 für Wolmirstedt
Obwohl Physiotherapeut Lenny Weichsel kurzerhand in die Rolle des Coaches schlüpft und diese bestmöglich ausfüllt, merkt man den Miners die emotionale Belastung und die vorherigen Entscheidungen deutlich an. Das Team wirkt zurückhaltender und weniger fokussiert. Das dritte Viertel endet deutlich mit 85:52 für Wolmirstedt. Auch im letzten Spielabschnitt gelingt es den Miners nicht, das Spiel noch einmal zu drehen – auch die Einsätze von Reik Gäbler und Lukas Ophelders, können die absehbare Niederlage nicht verhindern. Eines bleibt jedoch festzuhalten: Die Miners haben nie aufgehört zu kämpfen und die schwierige Situation angenommen.
Endstand: 103:71 für Wolmirstedt, die damit sportlich in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA aufsteigen.
„Die Mannschaft kann sehr stolz auf diese wahnsinnige Leistung sein. Wir sind bis ins dritte Spiel des Halbfinals gekommen – damit hätte niemand gerechnet. Natürlich hätten wir uns ein knapperes Spiel gewünscht, aber es sollte wohl nicht sein. Wir gehen dennoch mit einem guten Gefühl in die Sommerpause und wollen auf dieser Saison und vor allem auf den grandiosen Playoffs aufbauen. Danke an alle Helfer, Sponsoren, die medizinische Abteilung, die Geschäftsführer und Mitarbeitenden, die Fans, die Hausmeister, die Mannschaft und Raffi – ohne euch würde Basketball in Essen nicht funktionieren“, erklärt Headcoach Lars Wendt am Sonntagabend nach dem Spiel.
Auch Raphael Wilder bedankt sich und lobt das Team sowie alle, die im Hintergrund zu dieser Leistung beigetragen haben: „Natürlich bedanke ich mich auch bei Lars, der diese unglaubliche Saison gemeinsam mit dem Team so erfolgreich abgeschlossen hat. Der Gegner war in diesem letzten Halbfinalspiel an diesem Tag eindeutig stärker – wir waren chancenlos. Leider hatten wir von Beginn an nicht die Körpersprache, die man in so einem Spiel braucht. Um den Verein und die Organisation vor Strafen zu schützen, möchte ich zu den Entscheidungen der Schiedsrichter keinen Kommentar abgeben. Die Mannschaft kann definitiv stolz auf das Erreichte sein – auch wenn jetzt natürlich Frustration herrscht. Fakt ist: Wir haben Unglaubliches geleistet, in den Playoffs unseren besten Basketball gespielt und trotz zahlreicher Verletzungen viel mehr erreicht, als man zu Saisonbeginn erwarten konnte.“
Für die ETB Miners geht mit diesem Spiel eine beeindruckende erste Saison nach dem Aufstieg aus der Regionalliga West zu Ende – eine Saison, die vielversprechend begann, dann jedoch durch personelle Rückschläge einen anderen Verlauf nahm. Trotz aller Widrigkeiten kämpfte sich das Team mit großem Einsatz und starkem Teamgeist in die Playoffs. Dort bewies man in jeder Serie aufs Neue, dass der Kader nicht nur ProB-tauglich ist, sondern auch zur Spitze der Liga gehört.
Unabhängig davon, wie die Serie zu Ende ging und welche Entscheidungen im Spiel getroffen wurden: Essen hat ein klares Statement für den Basketball im Ruhrgebiet gesetzt.
Wir können, wenn wir wollen – und wenn uns noch mehr Menschen dabei unterstützen, können wir noch mehr erreichen.
Ein großer Dank gilt allen, die mitgeholfen haben, diese Saison möglich zu machen: unseren Sponsoren und Supportern – ohne euch wäre all das nicht realisierbar gewesen. Danke an die vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund, an der Theke, im VIP-Bereich, am Anschreibetisch und rund ums Spielfeld. Danke für die großartigen Bilder, die Emotionen und die Leidenschaft, die ihr alle einbringt, um die ETB Miners zu dem zu machen, was sie sind: ein ProB-Ligist, den man auch in der kommenden Saison auf dem Zettel haben muss, wenn man über herausragenden Basketball in NRW spricht.
Let’s go ETB, let’s Go!
Foto: André Steinberg
