Nach einem packenden Triumph gegen die TSV Neustadt temps Shooters und der erneuten Bestätigung ihrer Tabellenführung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord stehen die ETB Miners Essen vor ihrem nächsten Härtetest. Am Sonntagnachmittag geht es für die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet erneut in den hohen Norden – genauer gesagt nach Westerstede –, wo die heimstarken Baskets Juniors TSG Westerstede warten. Die Gastgeber rangieren derzeit auf einem soliden sechsten Platz und verfügen über genügend Qualität, um jedem Gegner gefährlich zu werden.
Die Westersteder blicken auf eine bislang ausgeglichene Saison zurück: fünf Siege und fünf Niederlagen – eine Bilanz, die zeigt, wie schwer sie einzuschätzen sind. Saisonbeginn und aktuelle Form könnten unterschiedlicher kaum sein: Während sie Teams wie die TKS 49ers, die Iserlohn Kangaroos und die Herner Löwen besiegen konnten, setzte es zuletzt eine deutliche 61:89-Niederlage gegen Schwelm.
Offensiv gehören die Baskets Juniors mit 83,7 Punkten pro Partie zu den produktivsten Teams der Liga. Defensiv lassen sie im Schnitt 79,3 Zähler zu – mehr als die Miners. Die ETB Miners Essen zeigen sich aktuell herausragend stabil und effizient. Mit 86,7 Punkten pro Spiel stellen sie sogar eine der gefährlichsten Offensivreihen der ProB Nord und liegen damit deutlich über der Produktion der Westersteder. Kombiniert mit ihrer starken Verteidigung treten sie als kompletteres Team auf. Lediglich bei den Steals haben die Gastgeber mit 9,2 pro Spiel die Nase vorn.
Jon’ll Larenz Fugett zählt mit 28 Punkten pro Spiel zu den überragenden Scorern der Liga. Trotz einer Dreierquote von 32,6 % ist er vor allem in der Zone gefährlich und erzielt 47,5 % seiner Punkte aus der 2-Punkte-Range. Colon Schröer dominiert die Bretter und sammelt 6,8 Rebounds pro Partie – darunter 4,6 Defensivrebounds.
Mit Mychael Paulo, Niklas Sperber und Quashawn Lane verfügen die Miners über gleich drei Scorer, die im Schnitt über 12 Punkte pro Spiel erzielen und das Team offensiv breit aufstellen.
Essen wird versuchen, seine Offensivstärke auszuspielen und das Tempo zu kontrollieren. Westerstede wiederum muss über Intensität, hohes Tempo und Ballgewinne ins Spiel finden. Ihre hohe Steal-Rate könnte entscheidend sein, um Essen zu Fehlern zu zwingen.
„Das nächste Spiel ist meiner Meinung nach das schwerste Spiel, denn hier spielen wir mit ein wenig verdrehten Tatsachen gegen eine Mannschaft, die noch kein Spiel verloren hat, wenn alle Spieler verfügbar waren. Bei den Spielen, die Westerstede verloren hat, fehlte immer einer ihrer Leistungsträger, wie z. B. der Amerikaner Fugett oder Alan Boger, der ein überragender Werfer ist. Das bedeutet, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, die eigentlich noch besser ist als wir, wenn sie komplett ist – was wir zum jetzigen Zeitpunkt sehr sicher wissen. Also in meinen Augen ein wahnsinnig schweres Spiel, bei dem es vier Spieler gibt, die zusammen 67 Punkte scoren: Fugett, Fungula, Boger und Schröder. Dazu kommt, dass die Verteidigung und der Angriff unserem sehr ähneln. Aber auch alle anderen Spieler darf man nicht außer Acht lassen, denn auch sie sind imstande, aggressiv zu verteidigen und zu scoren. Die Rollen in dieser gegnerischen Mannschaft sind mega gut verteilt, und daher denke ich, dass uns am Sonntag mit das schwerste Spiel erwartet, in dem wir hoffentlich bestehen können“, so Raphael Wilder vor dem Auswärtsspiel am Sonntag.
Ein Spitzenteam trifft auf einen gefährlichen Gegner mit Heimvorteil – eine spannende Mischung. Die Miners gehen als Favorit ins Spiel, doch Westerstede ist insbesondere zu Hause nie zu unterschätzen.
Sportlich wie geografisch steht den Essenern erneut ein langer Trip in den hohen Norden bevor – rund 150 Kilometer westlich von Hamburg wartet ein Gegner, der nach der jüngsten Niederlage Wiedergutmachung betreiben will.
Miners-Headcoach Lars Wendt bewertet dieses Aufeinandertreffen im Vorfeld so: „Westerstede verfügt über eine sehr interessante Mannschaft, deren Spitze mit dem amerikanischen Spieler und dem Schweden außergewöhnlich stark besetzt ist. Für uns gilt es jetzt, die Spannung hochzuhalten – nicht nur, weil wir das Spitzenspiel gegen Neustadt gewonnen haben, sondern weil wir diese Leistungsbereitschaft brauchen, um in Westerstede bestehen zu können. Besonders freue ich mich darauf, gegen meinen ehemaligen Trainer Arthur Gacaev coachen zu dürfen.“
Alles ist angerichtet für ein intensives und hochklassiges Duell in der ProB Nord.
Foto: Marcel Rotzoll
