Die ETB Miners Essen haben in ihrem ersten Auswärtsspiel der noch jungen BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Saison ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Beim Farmteam von RASTA Vechta, der Zweitvertretung des Bundesligisten, siegten die Schwarz-Weißen am Samstagabend souverän mit 77:95 und feierten damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel.
Schon im ersten Viertel setzten die Miners ein klares Zeichen: Von Beginn an fielen die Distanzwürfe hochprozentig. Mychael Paulo und Jonathan Almstedt eröffneten die Partie mit Treffern von jenseits der Dreierlinie, und auch Jegor Cymbal sowie Leon Kalinic sorgten für wichtige Punkte. Mit einer eindrucksvollen Quote von fünf Treffern aus sieben Versuchen von außen beendeten die Gäste den ersten Durchgang mit einer 15:27-Führung.
Im zweiten Viertel zeigte sich das Team von Headcoach Lars Wendt weiterhin treffsicher. Besonders Center Ben Uzoma überzeugte nun unter den Körben, punktete mehrfach trotz enger Bewachung und setzte mit einem krachenden Dunking ein weiteres Ausrufezeichen. Auch die Breite im Kader der Essener kam zum Tragen: Während Vechta offensiv kaum ins Spiel fand, überzeugten bei den Gästen neben Paulo und Friederici auch Gäbler, Kalinic und Cymbal. Mit 41:56 ging es verdient in die Halbzeitpause – die Kommentatoren des Livestreams lobten den klaren Essener Gameplan, der bis dahin perfekt aufgegangen war.
Nach dem Seitenwechsel startete Vechta zwar mit einem kleinen Lauf, doch die Miners blieben konsequent. Marc Friederici traf erneut von außen, Niclas Sperber nutzte das gute Ballmovement für einen weiteren Dreier, und auch defensiv setzte Lukas Ophelders immer wieder Akzente. Zwar präsentierte sich RASTA 2 nun stärker im Rebounding, doch Essen behauptete die Führung souverän (53:69 nach 30 Minuten).
Im Schlussviertel machten die Miners schließlich alles klar. Jegor Cymbal netzte seinen dritten Dreier, die Punkteverteilung innerhalb des Teams blieb auffallend ausgeglichen, und so durften sich auch die Bankspieler noch mehrfach in die Scorerliste eintragen. Am Ende knackten die Essener die 90-Punkte-Marke und feierten beim 77:95-Endstand einen verdienten Auswärtserfolg.
Lars Wendt, in seiner Funktion als Miners-Coach, fasste sich nach dem Spiel kurz und fokussiert:
„Konzentrierter Start-Ziel-Sieg in Vechta, und jetzt wollen wir am Sonntag gegen ein Topteam den perfekten Saisonstart hinlegen.“
Auch Raphael Wilder beschreibt das Spiel als „Start-Ziel-Sieg“ und bewertet den Verlauf etwas ausführlicher: „Bei diesem Start-Ziel-Sieg hat man vor allem gesehen, dass wir versucht haben, gut durchzuwechseln, was gerade unseren jungen Spielern wie Lukas, Reik und auch Jordan die Möglichkeit gibt, Spielminuten zu bekommen – was uns sehr freut. Dennoch zeigt sich auch, dass sich etwas im Spiel ändert, wenn sie solche Anteile bekommen, und genau daran müssen wir diese jungen Spieler heranführen.
Mit 19 Ballverlusten bin ich unzufrieden – das war einfach zu viel. Und dass Q Lane trotz 8 Assists und 8 Rebounds nicht unbedingt seinen besten Tag hatte, konnte man ebenfalls sehen.
Wir haben am Ende gegen eine sehr, sehr junge Mannschaft ohne Importspieler gewonnen, die mit ihrer Arbeit in Vechta sehr viel Mut beweist, in der ProB anzugreifen.
Wir sind auf jeden Fall froh, die ersten beiden Spiele gewonnen zu haben, wissen aber auch, dass wir diese gegen Mannschaften gewonnen haben, die anscheinend nicht zu den stärksten Teams der ProB Nord zählen.
Jetzt am Sonntag kommt meiner Meinung nach aber der erste echte Gradmesser mit Schwelm auf uns zu – und darauf konzentrieren wir uns nun.“
Fazit:
Die ETB Miners überzeugten in Vechta mit mannschaftlicher Geschlossenheit, starker Reboundarbeit und einer glänzenden Dreierquote von 48 Prozent. Mit zwei Siegen aus den ersten beiden Saisonspielen untermauern die Essener ihre Ambitionen in der ProB und gehen mit breiter Brust in die kommenden Aufgaben, die bereits am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Schwelm auf sie warten.
Foto: André Steinberg