Es war ein Spiel, wie es diese Saison schon einige in der Helmholtz-Halle gab: Die ETB Wohnbau Miners lieferten über drei Viertel eine starke Leistung, kämpften sich nach Rückständen immer wieder zurück und standen am Ende dennoch mit leeren Händen dar. Die 66:97-Niederlage gegen die BBG Herford fiel erst in den letzten zehn Minuten deutlich aus.
Bis dahin war der Unterschied zwischen den weiterhin sieglosen Gastgebern und dem Tabellenvierten geringer, als es die Tabelle vorab vermuten ließ. Der ETB startete zwar schwach, kam aber nach einem 0:7-Rückstand in der vierten Minute mit zwei Korblegern von Chris Alexander erstmals auf die Anzeigetafel und bis zum 13:15 (8. Minute) auf Schlagdistanz. Und spätestens als der US-Amerikaner, am Ende wieder Topscorer mit 30 Punkten, zur ersten Pausensirene einen weiten Dreier zum 18:21 einnetzte, war der ETB im Spiel angekommen.
Ähnlich ausgeglichen ging es im zweiten Viertel weiter, obwohl der ETB nicht nur auf den erkrankten Coach Björn Barchmann, sondern mit Adam Hamad, Felix Plescher und Jason Isanza kurzfristig auf drei weitere verletzte Spieler verzichten musste. In der 18. Minute warf Noah Westerhaus mit seinem dritten Dreier zum 35:34 gar die erste (und letztlich einzige) Essener Führung heraus. Herford konterte zwar seinerseits mit einem 9:0-Lauf bis zum 35:43-Halbzeitstand, gefolgt von weiteren acht schnellen Punkten zu Beginn des dritten Viertels. Doch der ETB fand auch hierauf eine Antwort: Vor allem mit schnellen Pässen unter den Korb und elf Punkten in Folge verkürzten die Miners binnen drei Minuten wieder auf 46:51 (25. Minute). Und es wäre noch mehr drin gewesen, wenn die Gastgeber zahlreiche freie Wurfgelegenheiten verwertet und weniger Ballverluste verzeichnet hätten. 21 waren es am Ende, und die meisten bestrafte Herford jeweils im direkten Gegenzug mit leichten Punkten.
So war die letzte Szene des dritten Viertels symptomatisch für das gesamte Spiel: Beim Stand von 54:64 verloren die Miners den Ball beim vermeintlich letzten Zug zum Korb. Die Gäste nutzten dies für einen langen Pass und einen geschickten Körperkontakt am anderen Spielfeldende, der gleichbedeutend war mit dem fünften Foul von Noah Westerhaus. Ohne den 21-jährigen Power Forward, der mit 14 Punkten und 10 Rebounds am Samstag ein starkes Double Double auflegte, waren die Miners dann im Schlussabschnitt chancenlos. Die Gäste spielten jetzt ihre individuelle Klasse aus und stellten die Anzeigetafel praktisch mühelos binnen fünf Minuten auf 81:58 (35. Minute). Allein der erste Saisonkorb von Tobias Kröckert, der aus der zweiten Mannschaft diesmal bei den Miners aushalf, sorgte noch für Jubel auf der Tribüne.
Co-Trainer Dhnesch Kubendrarajah, der Björn Barchmann an der Seitenlinie vertrat, erkannte aber trotz der erneuten Niederlage auch positive Aspekte: „Mit unserer Leistung in der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir haben gut verteidigt und im Angriff sehr strukturiert gespielt. Entscheidend war dann das fünfte Foul gegen Noah Westerhaus: Ohne ihn konnten wir im Angriff keine Gefahr von außen mehr ausstrahlen, so dass Herford die Räume unter den Körben sehr geschickt verengt hat.“
Für die Miners spielten: Moukas (2 Punkte), Alexander (30), Westerhaus (14), Tauch (2), Mi. Möbes (4), Bakkali (12), Broer, Kröckert (2), Pobric.