Miners machen das 1:1 klar – Am Sonntag geht es um den Einzug ins Finale

Am 16. Mai um 20:15 Uhr hieß es für die ETB Miners: Do or die – denn nach der 125:80-Niederlage gegen die SBB Baskets Wolmirstedt mussten sie erneut zum orangenen Spielgerät greifen, um ein mögliches drittes Spiel zu erzwingen.

Der sportliche Leiter Raphael Wilder gab im Vorfeld seine Einschätzung ab: „Wir werden ein komplett anderes Spiel sehen.“ Und genau das trat auch ein.

Nachdem Brian Dawson mit Shootingshirt beim Aufwärmen gesichtet wurde, war vielen Essener Fans klar, dass nochmals ein sehr wichtiger Impuls im Spiel der Miners zu erwarten war.

Von Beginn an waren die Zuschauer hellwach und unterstützten ihre Miners lautstark, um das dritte Spiel zu erzwingen und die Chance auf den Finaleinzug am Leben zu halten.

Das erste Viertel entschieden die Miners direkt für sich. Mit der Starting Five – dem wieder genesenen Brian Dawson, Isaiah Sanders, Niclas Sperber, Samuel Mpacko und Center Dzemal Selimovic – traf Coach Wendt offensichtlich die richtige Wahl. Der Punktestand von 23:19 sprach eine ganz andere Sprache als das erste Aufeinandertreffen in Wolmirstedt.

Bis zur Halbzeit bekamen alle ETB-Spieler, bis auf Dion Braimoh, Spielanteile. Neben dem Import-Duo Dawson und Sanders sorgten unter anderem Benjamin Uzoma (per Dunking), Dzemal Selimovic und Reik Gäbler für ordentlich Trouble am und im Korb der Wolmirstedter. Die Gäste versuchten, ihre Punkte gleichmäßig auf das Team zu verteilen, doch Spieler wie Bill Borekambi (9 Punkte bis dahin), Derreck Brooks (7) und Martin Bogdanov (6) zeigten immer wieder offensiv, dass sie nicht nach Essen gereist waren, um ein drittes Spiel zu ermöglichen. Nach 20 Minuten Spielzeit stand es 48:39 für den ETB – die Stimmung in der Halle erinnerte stark an den Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB in der Saison 2023/24.

Während der ersten Viertelpause wurde der Gewinner des handsignierten Dzemal-Selimovic-Trikots beglückwünscht. DJ Kofi und Hallensprecher Harry sorgten erneut für eine perfekte Eventatmosphäre. Auch die Maskottchen Albert und Wanda von der Allbau sowie von den FISU World University Games begeisterten das Publikum in der Sporthalle Am Hallo.

Nach der Pause traten die Miners weiterhin konsequent auf und ließen nach 19 und 18 Punkten in den ersten beiden Vierteln nun nur noch 17 Wolmirstedter Punkte zu. Das Spiel wurde zunehmend physischer, und man merkte den Gästen an, dass sie nach Lösungen suchten, um mit dem wachsenden Druck umzugehen. Die Miners hingegen bestraften jeden noch so kleinen Fehler der Wolmirstedter eiskalt. Starke Aktionen von Dawson, Sanders, Sperber, Uzoma und Selimovic unterstrichen den unbändigen Willen, ein drittes Spiel zu erzwingen. Nach 75 % der regulären Spielzeit stand es 69:54.

Das letzte Viertel offenbarte die starke Symbiose zwischen den Essener Fans und der Mannschaft von Headcoach Lars Wendt. Nahezu jede Aktion der Miners wurde lautstark bejubelt, was das Team zusätzlich beflügelte, den Sack endgültig zuzumachen. Am Ende versenkte sogar Lukas Ophelders noch einen Dreier im Korb der Wolmirstedter und besiegelte damit, dass alle eingesetzten Essener Spieler punkteten. Mit dem Endstand von 91:70 bewiesen die Miners eindrucksvoll, dass sie sich nicht hinter den SBB Baskets verstecken müssen. Es steht nun verdient 1:1 in der Best-of-Three-Serie.

„Die beste Saisonleistung zum besten Zeitpunkt. Hut ab vor der Mannschaft, die den Gameplan perfekt umgesetzt hat. Wir sind zuhause ungeschlagen in den Playoffs und freuen uns auf Spiel 3 in Wolmirstedt!“, erklärte Lars Wendt nach dem starken Sieg. Raphael Wilder zeigte sich dagegen etwas zurückhaltender: „Ich denke nicht unbedingt, dass es unser bestes Spiel der Saison war, aber es war ein Start-Ziel-Sieg, bei dem wir alle Viertel gewonnen haben. Wir haben eine unglaubliche Teamleistung gesehen, die den haushohen Favoriten bei 70 Punkten gehalten hat. Wir selbst machen 91 Punkte – und das mit einer schwachen Freiwurfquote von 50 %.

Die Dreierquote, die Assists, nur 14 Turnover und vor allem die Effektivität von 100 im Vergleich zu 70 bei den Gegnern haben Wolmirstedt gezeigt, dass wir auch ein anderes Gesicht haben. Ich glaube, sie sind davon ausgegangen, dieses Spiel zu gewinnen – immerhin sind sie schon am Donnerstag angereist und haben noch vor dem Spiel trainiert.

Beim Spiel am Sonntag werden wir natürlich die Fahrt in den Knochen haben, aber wir fahren hin, um auch dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben nichts zu verlieren, also liegt der Druck komplett bei Wolmirstedt. Die Leichtigkeit, mit der sie ins zweite Spiel gegangen sind, ist nun definitiv weg – und ich bin überzeugt, dass wir auch morgen wieder ein ganz anderes Spiel sehen werden.“

Essen kann also befreit aufspielen, in Wolmirstedt für eine echte Sensation sorgen und – wohlbemerkt als Aufsteiger – ins Finale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB einziehen.

Wer sich morgen nicht auf den Weg in den Osten Deutschlands machen kann, hat auf jeden Fall die Möglichkeit, im Livestream der Gastgeber dabei zu sein.

Hier der Link zum Stream. Los geht es um 15 Uhr.

Egal ob digital oder live vor Ort – supportet die ETB Miners. Sie haben es sich absolut verdient, nach dieser ersten ProB-Saison dort zu stehen, wo sie jetzt stehen. Und mit etwas Glück gibt es sogar noch ein weiteres Spiel in Essen-Stoppenberg, das die Saison 2024/25 würdig abschließen könnte.

Let’s go Miners, let’s go!

 

Foto: Marcel Rotzoll



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