Zu spät in den Siegesmodus geschaltet?

Vor 823 Zuschauern lieferten die ETB Miners am Samstag ein unterm Strich spannendes Basketballspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord ab. Die ProB-erfahrenen Gäste aus Sachsen-Anhalt, in Form der SBB Baskets Wolmirstedt, zeigten gleich zu Beginn des ersten Viertels, dass sie im Ruhrpott eines sicher nicht wollten: verlieren. Die Starting Five, bestehend aus Dzemal Selimovic, Brian Dawson, Maxi Begue, Isaiah Sanders und Niclas Sperber, fand offensiv nicht sonderlich gut ins Spiel, und auch in der Verteidigung nutzten die Gäste jede erdenkliche Lücke, um sich einen im späteren Spielverlauf noch entscheidenden Vorsprung zu erarbeiten. Besonders die Treffer von Wolmirstedts Bill Borekambi schmerzten auf dem Scoreboard in der Sporthalle Am Hallo und führten zum 12:26 nach dem ersten Viertel.

Im zweiten Teil der ersten Halbzeit kämpften sich die Miners dann aber doch wieder heran. Der Essener Reik Gäbler eröffnete das Viertel mit einem Korbleger zum 14:26. Von außen fielen die wichtigen Dreipunktewürfe leider noch immer nicht. Also versuchte man in diesem Durchgang vermehrt, die Bigmen Selimovic und Uzoma anzuspielen, um aus der Zone zu punkten. Die Defensive der Essener war jetzt deutlich wacher als noch im ersten Viertel. Lediglich Martin Bogdanov und Derreck Brooks erzielten insgesamt nur sieben Punkte in den zweiten zehn Spielminuten, und somit konnte Essen sich auf ein 28:33 zurückkämpfen.

In der Halbzeit bekamen die Miners-Fans nach langer Zeit mal wieder Besuch von der DanceConnextion, die das Publikum mit coolen Dancemoves zu stylischen Beats auf dem Court in ihren Bann zog. Auch die Golden Warriors präsentierten sich weihnachtlich beim letzten Heimspiel des Jahres und feuerten die besten Basketballer Essens zusammen mit Hallensprecher Harry („The Voice“), DJ Kofi und dem tollen Publikum von Minute zu Minute mehr an.

Viertel Nummer drei entwickelte sich dann zu einem, das die Miners wohl gerne auch schon in der ersten Hälfte abgeliefert hätten. Brian Dawson, Isaiah Sanders und ein verantwortungsübernehmender Tim Schneider kämpften das Team von Lars Wendt wieder zurück in die Partie zum 44:44. Matthias Fichtner von den SBBlern setzte zwar noch einmal mit einem Dreier dagegen, letztlich endete der dritte Akt aber mit 49:48 für den ETB.

25 % der Spielzeit waren also noch zu gehen, und die Aufholjagd hatte das Essener Team bis hierher einiges an Kraft gekostet. Der Kampfgeist war – wie auch schon in den letzten knappen Spielen – wieder vorhanden, und die Leistungsträger trafen nun auch wieder besser als zuvor. Isaiah Sanders schenkte den Gästen in der 33. Minute noch einen mitreißenden Dunking zum 53:54 ein, aber auch Wolmirstedt zeigte deutlich, dass man in Essen-Stoppenberg gewinnen wollte und bis zur letzten Sekunde darum kämpfen würde. Zum Ende der Partie hielt der ETB den Spannungsbogen hoch, konnte sich aber leider in den knappen, spielentscheidenden Situationen nicht durchsetzen und musste sich mit 69:75 geschlagen geben.

Auch Headcoach Lars Wendt hat klar erkannt, woran es an diesem Samstagabend gelegen hat: „Schwacher Beginn, stark zurückgekämpft und dann ein weiteres knappes Spiel verloren – so könnte man dieses Spiel beschreiben. Das Positive ist, die Mannschaft hat immer gekämpft. Das Negative ist momentan die fehlende individuelle Qualität, mit der wir mal leichte Punkte generieren können. Wir müssen die Spieler nach sechs Niederlagen aus sieben Spielen so aufbauen, dass wir das Jahr mit einem Erfolgserlebnis in Bernau beenden!“

Auch Raphael Wilder fand klare Worte, die analytisch den Nagel auf den Kopf treffen und das Team trotzdem wertschätzen: „Es war wieder mal ein enttäuschendes erstes Viertel der Starting Five, in dem wir offensiv kaum Akzente setzen konnten und auch in der Defense einen ganz schlechten Start erwischt haben. Nach Umstellung in der Verteidigung haben wir dann ein sehr, sehr gutes zweites Viertel abgeliefert, was zeigt, was wir eigentlich können. Auch das dritte Viertel gewinnen wir dann 21:5, aber können nach dieser Aufholjagd doch nicht gewinnen, weil es einfach schwer ist, wenn die vermeintlichen Leistungsträger gleichzeitig zu viele Ausfälle verbuchen. Ohne der Mannschaft einen Vorwurf zu machen, können wir so einfach nicht gewinnen, auch wenn gerade die Spieler von der Bank überragend gekämpft und gespielt haben. Dazu kommt, dass Maxi sich dieses Mal wieder leicht an einer anderen Stelle verletzt hat, und wir im Laufe der Woche sehen müssen, wie schwerwiegend diese ist. Am Ende war es eine bittere Niederlage, die man hätte vermeiden können, wenn alle ‚nur‘ auf einem guten Level gespielt hätten.“

Das Potenzial ist da, und die Miners-Fans sind es auch. Jetzt liegt es daran zu erkennen, dass die gegnerischen ProB-Teams jede noch so kleine Schwäche erkennen und natürlich zu ihrem Vorteil nutzen. Wenn die Formkurven der Leistungsträger sich wieder in die richtige Richtung entwickeln, dann sind sicherlich auch wieder klare Siege möglich, bei denen man schon nach dem ersten Viertel „vor der Welle schwimmt“.

Das letzte Spiel des Jahres bestreiten die ETB Miners übrigens am 21.12.24 um 19:00 Uhr auswärts gegen LOK BERNAU.

Den Vorbericht dazu gibt es wie immer auf www.meiners.ruhr, und alle weiteren Infos findet ihr auf unseren Social-Media-Kanälen.

Let’s go ETB, let’s go!

Foto: André Steinberg



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