Das vorverlegte Auswärtsspiel in Rostock, und damit der 15. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord, ist mit einem Endergebnis in den Büchern der Saison 2024/25 festgehalten. Dieses Ergebnis dürfte die Fans des Aufsteigers aus Essen sicherlich fröhlich stimmen.
Die bereits am Freitag angereisten Miners starteten mit Dzemal Selimovic, Tim Schneider, Brian Dawson, Isaiah Sanders und Niclas Sperber ins Spiel gegen eine Mannschaft, die erst kürzlich ihren Coach gewechselt hatte und dieses Spiel in der BBL-Halle ihrer ersten Mannschaft austrug.
Nach 47 Sekunden im ersten Viertel erzielte Nicolas Buchholz den ersten Dreier für die Seawolves Academy und legte anschließend einen Korbleger zum 5:2 nach. Doch der Essener US-Amerikaner Isaiah Sanders glich nach einem Assist von Dzemal Selimovic ebenfalls mit einem Dreier zum 5:5 aus. Anschließend traf der Rostocker Darren Aidenojie ebenfalls für drei Punkte, woraufhin Niclas Sperber ebenfalls von außen traf und nach 1:44 Minuten erneut zum 8:8 Ausgleich. Neben Brian Dawson und Samuel Mpacko konnten auch Ole Bongartz und Benjamin Uzoma Punkte für die Miners verbuchen. Dennoch endete das erste Viertel aufgrund der Treffer von Lopez Dittert und Mika Freitag mit einem Unentschieden (18:18).
Ähnlich ausgeglichen verlief das zweite Viertel. Mika Freitag eröffnete das Viertel für Rostock mit einem Dreier, und Svante Schmundt erhöhte ebenfalls per Dreier zum 28:20. Doch dann läutete Brian Dawson die Aufholjagd der Miners ein. Über Dreier von Tim Schneider und Niclas Sperber sowie Aktionen in der Zone von Isaiah Sanders und Dzemal Selimovic zauberten die Miners einen 13:0-Run auf den BBL-Boden. Zum Ende des zweiten Viertels machten die Rostocker jedoch trotz der guten Essener Defensivarbeit klar, dass sie weiter mithalten wollten. So ging es mit einem 34:36 aus Sicht der Gastgeber in die Halbzeitpause.
Nach der Pause zeichnete sich ab, dass Essen eines ganz sicher aus Rostock mitnehmen wollte: einen Sieg.
Der bereits im ersten Viertel mit zwei Fouls belastete Isaiah Sanders zeigte gleich zu Beginn, dass die Miners sich nicht mehr auf ein Punktepingpong einlassen wollten. Doch die Academy hielt mit Punkten von Lopez Dittert, Mika Freitag und Toni Nickel dagegen. Nachdem Clint Hamann den 48:48-Ausgleich für die Seawolves erzielte, fasste sich Dion Braimoh ein Herz und legte in der 28. Spielminute einen Dreier ins Gastgebernetz – ohne den Ring zu berühren. Die letzten 40 Sekunden dieses Viertels gehörten offensiv Brian Dawson, der die Miners per Dreier und Korbleger mit 55:61 in Führung brachte.
Die letzten zehn Spielminuten zeigten dann genau das, was sich die ETB Miners für diese Partie vorgenommen hatten. Die Punkte wurden über Selimovic, Sanders, Dawson und Sperber generiert, während die Seawolves nur noch zwölf Zähler im letzten Viertel erzielten. Das Endergebnis lautete 67:82. Die ETB Miners bewiesen damit zum zweiten Mal in Folge, dass sie weiterhin eine Playoff-Position anstreben und sie auch ein dreifacher Roadtrip nicht davon abhalten kann.
„Wir gewinnen ein sehr physisches Spiel in Rostock und können den siebten Platz festigen. Defensiv standen wir sehr gut, konnten aber offensiv erst in der zweiten Hälfte wirklich zeigen, was in uns steckt. Kompliment an Brian und Isaiah, die uns heute getragen haben. Nächste Woche geht es nach Wedel, wo wir ein weiteres sehr schweres Auswärtsspiel vor uns haben“, kommentierte Lars Wendt auf dem Rückweg nach Essen.
Auch der sportliche Leiter Raphael Wilder zeigte sich zufrieden, auch wenn er einen Pflichtsieg erwartet hatte: „Wir haben gegen einen sehr physisch spielenden Gegner gewonnen und dabei defensiv gut gespielt, auch wenn die Offense etwas gehakt hat. Nicht alle hatten ihren besten Tag, aber Niclas Sperber möchte ich an dieser Stelle hervorheben. Er hat so gespielt, dass es uns sehr geholfen hat, dieses Spiel zu gewinnen. Generell zeigt sich aber, dass es in dieser Liga keine Selbstläufer gibt, dass jeder jeden schlagen kann – wie man am Sieg von Neustadt in Bernau sehen kann. Man muss gegen jedes Team top spielen. Wir können froh sein, dass wir in der aktuellen Situation nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben und uns auf das nächste Auswärtsspiel konzentrieren können.“
Für alle, die sich gefragt haben, warum Maxi Begue bei diesem Spiel in Rostock nicht dabei war, gibt es hier Hintergrundinformationen:
Maximilian hat immer noch mit Verletzungen zu kämpfen und seit Wochen nicht trainiert. Die ETB Miners und er haben sich dazu entschlossen, den Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen zu beenden. „Es ist sehr schade, dass es für beide Parteien so gelaufen ist, aber ich werde definitiv in Kontakt mit Maximilian und seinem Agenten, mit dem ich schon lange befreundet bin, bleiben und wünsche alles erdenklich Gute für seine weiteren Wege“, erklärte Raphael Wilder am Sonntag nach dem Spiel.
Die gesamte Organisation, das Team und die Coaches wünschen Maximilian nur das Beste für die Zukunft – vor allem Gesundheit. Wichtig ist, dass beide Seiten sich im Guten trennen und man sich gegenseitig respektiert. Und wie heißt es so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben.
Auch ohne Maxi werden die Miners weiter an ihrem Ziel arbeiten, in ihrem Aufstiegsjahr nicht abzusteigen und sich einen Playoff-Platz zu sichern. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, auf dem man konzentriert und verletzungsfrei in jedem Spiel überzeugen muss.
Nächste Haltestelle: SC Rist Wedel
Let’s go, Miners! Let’s go!
Foto: Marcel Rotzoll