Spiel 2 des Viertelfinales der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Playoffs ist gespielt, und die ETB Miners lassen die Sensation weiterleben.
Der Sonntagnachmittag stand ganz im Zeichen des Basketballs, denn nicht nur das zweite Aufeinandertreffen der ETB Miners und der BSW Sixers begeisterte die 1134 Zuschauer in der Sporthalle „Am Hallo“, sondern auch die zahlreichen Gäste machten diesen Nachmittag zu einem echten Playoff-Erlebnis in Essen-Stoppenberg. Doch dazu später mehr.
Nachdem die Miners das erste Spiel auswärts bei den Sixers mit 74:71 verloren hatten, musste nun ein Sieg her, um die Best-of-Three-Serie fortsetzen zu können.
Headcoach Lars Wendt entschied sich für Brian Dawson, Benjamin Uzoma, Isaiah Sanders, Niclas Sperber und Samuel Mpacko in der Starting Five – und die ETBler starteten gut und selbstbewusst in die Partie. Besonders US-Amerikaner Isaiah Sanders legte gleich im ersten Viertel 10 Punkte auf, und so stand es nach den ersten 10 Minuten 22:19 für den ETB. Klar war jedoch schon hier, dass sich die Sixers nicht von der starken Atmosphäre in der Sporthalle „Am Hallo“ beeindrucken lassen wollten, denn auch Niks Salenieks brachte 10 Punkte aufs Scoreboard.
Im zweiten Viertel verspielten die Essener ihre 3-Punkte-Führung etwas. Obwohl Niclas Sperber offensiv nach seinem ersten Dreier im Auftaktviertel nochmal 7 Zähler nachlegen konnte und sich Dion Braimoh von außen zurückmeldete, kamen die Sixers nun besser ins Spiel. Zwar erzielte Salenieks keine weiteren Punkte, doch dafür trafen Heck und Sumbry nun sicher und steuerten 7 bzw. 6 Punkte bei. Zur Halbzeit stand es 35:40 – der ETB musste sich nun etwas einfallen lassen.
Etwas einfallen ließ sich auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, der zur Halbzeit für ein Kurzinterview bereitstand und unter anderem seine Sympathie für den Basketball sowie die FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025 bekundete, die diesen Sommer im Ruhrgebiet stattfinden. Vogel Wanda war ebenfalls „on fire“ und heizte den Miners-Fans ordentlich ein. Gemeinsam mit Albert, dem Maskottchen der Allbau, wurde in der Halbzeit auch für Stimmung bei Groß und Klein gesorgt – und Lust auf mehr gemacht. Außerdem zu Gast waren die Basketballerinnen der NBO, die die Miners lautstark unterstützten. DJ Kofi und Hallensprecher Harry rundeten das Event in Essen-Stoppenberg mit coolen Beats und erstklassiger Moderation ab, sodass einer emotionalen zweiten Spielhälfte nichts im Wege stand.
Und so kam es auch. Im dritten Viertel warfen die Schwarz-Weißen offensiv nochmal alles in die Waagschale. Brian Dawson erzielte weitere 6 Punkte, Isaiah Sanders zusätzliche 8 (darunter 2 Dreier) und Niclas Sperber 5 (darunter 1 Dreier). Doch die BSWler hielten stark dagegen und legten insgesamt 20 Punkte nach – Moritz Heck übernahm dabei den Löwenanteil. 54:60 stand es somit 10 Minuten vor Spielende – und der bekannte „Thrill“, den die ETB Miners scheinbar brauchen, um noch eine Schippe Kohlen ins Feuer zu werfen, war wieder da.
Im letzten Viertel gelang dann die Wende in der 33. Spielminute. Zuvor hatten Dawson und Sanders eine Aufholjagd gestartet, und eine weitere Steigerung in der Defensive war in der zweiten Halbzeit ohnehin schon deutlich zu erkennen.
Letztlich war es Samuel Mpacko, der den entscheidenden Dreier zur 65:62-Führung versenkte. Die Halle kochte jetzt förmlich, und es hielt niemanden mehr auf den Sitzen. Die Sixers punkteten zwar weiterhin über Heck und Sumbry, doch auch taktische Fouls halfen ihnen nicht mehr, die Führung zurückzuerobern. Der Kampfgeist der ETB Miners führte erneut zu einem wichtigen und emotionalen Sieg – 80:77 lautete der Endstand. Nun geht es zum alles entscheidenden Spiel am 7. Mai um 19:30 Uhr bei den Sixers.
„Wir sind froh und stolz, dass wir Game 2 zu Hause gewonnen haben – gerade deshalb, weil wir in der zweiten Halbzeit einen fantastischen Kampf abgeliefert haben. Im vierten Viertel haben wir nochmal einen Zahn zugelegt und nur 17 Punkte zugelassen, dabei aber selbst 26 gescored. Isaiah war heute wieder sehr stark unterwegs, genauso wie Niclas Sperber, der überragende Playoffs spielt. Aber auch Sam und Brian haben mit ihren Assists und Punkten fantastisch gespielt. Wir haben diesmal nur 8 Turnover zugelassen, dafür aber zu viele Offensivrebounds – uns hat da etwas die Größe gefehlt. Wir werden das Spiel morgen analysieren und am Dienstag ein leichtes Training machen, um dann am Mittwoch mit absolutem Willen nach Sandersdorf zu fahren, um das Spiel zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen“, so Raphael Wilder am Abend nach dem Spiel.
Für die Miners ist es damit das zweite „Do or Die“-Spiel in dieser Serie. Die Intensität der Spiele nimmt stetig zu – und der Schlüssel zum Erfolg wird die Geschlossenheit des Teams und natürlich die Gesundheit sein.
Auch Miners-Coach Lars Wendt zeigt sich euphorisch und optimistisch – in seinem Statement lässt er keine Zweifel zu:„Was für ein Playoff-Fight von beiden Mannschaften! Drei von vier Duellen zwischen den Sixers und uns endeten mit einer Differenz von 3 Punkten – diesmal mit dem besseren Ende für uns. Wir konnten in der zweiten Halbzeit die Intensität in der Verteidigung erhöhen. Das hat uns in die Lage gebracht, das Spiel zu drehen. Unsere Männer sind heiß und wollen mehr – wir fahren am Mittwoch nach Sandersdorf, um das Halbfinale klarzumachen!“
Zu sehen gibt es das dritte, entscheidende Spiel am 07.05. um 19:30 Uhr im Livestream der BSW Sixers. Den Link zum Stream findet ihr hier.
Bleibt also nur noch: dreimal schlafen, dem ETB fest die Daumen drücken – und hoffen, dass im dritten Spiel der Sack zugemacht wird.
Let’s go Miners, let’s go!
Grafik: Roland Schicho