Warnschuss im 1. Halbfinal-Spiel Am Hallo

Am 29.04.2023 trafen die ETA Miners um 19:30 Uhr zum Halbfinale der PlayOffs 23 der Regionalliga West auf die UBC Münster 2.
Im Vorfeld hatte man ausreichend darüber gesprochen, dass dieses Spiel keineswegs so ablaufen würde, wie die Spiele gegen die zuletzt besiegten Telekom Baskets Bonn 2, die die Essener im Viertelfinale mit eine 2:0 Serie ausscheiden ließen.
Die Sporthalle Hallo, war auch dieses mal wieder sehr gute gefüllt und so sahen ca. 1500 Basketballbegeisterte Menschen ein Basketballspiel, dass es in sich hatte. 

Dieses mal fanden sich auf ETB Seite folgende Spieler in der Starting Five wieder: Devin Peterson, Dzemal Selimovic, Patrick Carney, Milen Zahariev und Noah Westerhaus. Die angereisten Münsteraner starteten mit: Lorenz Ernesto Neuhaus, Paul Viefhues, Oskar Humpelt, Finn Aumann und Lukas Henry Erich. Zu Beginn des ersten Viertels wirkte die Mannschaft von Lars Wendt ausgeglichen und fokussiert und so stand es nach den ersten 5 Min. 15:12, jedoch konnte man diese leichten 3 Punktevorsprung zum ende es Viertels nicht weiter ausbauen und so stand es nach Durchgang 1 von 4 dann 29:27 für die Gastgeber. Devin Peterson (9 Pkt. bis hierher) und Milen Zahariev (8 Pkt. bis hierher) zählten zu den Offensivleistungsträgern dieses Viertels, dafür hatte man aber schon zu Beginn des Spiels offensichtlich Schwierigkeiten einen Oskar Viefhues mit 3 von 3 3ern in den Griff zu bekommen.

Minute 11 bis 20 verliefen dann beiderseitig auf einem ähnlichen Niveau. Während die ETB Miners keine großartigen Scoringoptionen abriefen, erzielte ein Oskar Viefhues erneut weitere 11 Punkte, zugleich erzielte das Team Essen insgesamt nur 3 von 8 3ern bis zur Halbzeit und man wartete vergeblich auf den einen Run, der die Miners nach vorne pushen würde, um eine gewisse Gelassenheit an den Tag legen zu können. Versenkte man auf Essener Seite im 1. Viertel noch 7 von 8 Freiwürfen, so traf man in Viertel 2 nur noch 3 von 9 mal von der Freiwurflinie. Außerdem versemmelten die ETBler 3 von 4 3er Versuchen und so stand es zur Halbzeit 50:49.

In der Pause bekamen dann 3 Auserwählt aus dem Publikum die Gelegenheit, sich ein Trikot vom Essener Center Michael Agyapong zu erspielen, indem sie an einem Freiwurfcontest teilnahmen. Der jüngste Teilnehmer konnte sich in einem Stechen durchsetzen und das Heimtrikot, des von Insidern gerne Magic Mike genannten Mann, unter den Körben dann schließlich sein eigen nennen.
Nachdem sich die Zahlreichen Fans und Supporter dann wieder auf den Sitzplätzen der Sporthalle Am Hallo eingefunden haben, ging es mit der Absicht sich endlich von Münster abzusetzen ins 3. Viertel.

Die ersten 5 Minuten dieses Viertels verliefen immer noch sehr ausgeglichen, was das Scoring anging. Mit einem 60:60, nach 25 Minuten Gesamtspielzeit, war keine der beiden Mannschaften  zufrieden und dann entschied sich Münster ordentlich an der Offensivschraube zu drehen. Im direkten Vergleich konnten die Miners vor allem bei der 3er Quote überhaupt nicht glänzen. Während Essen nur 4 von 14 mal außen traf, erzielten die Münsteraner bis zum Ende des 3. Viertels insgesamt 42 Punkte allein durch 3 Punktetreffer und das bedeutete, dass es nach 75% der Spielzeit 68:76 für die Gäste stand, die man in der Regulären Saison sowohl zuhause, als auch Auswärts geschlagen hat.

Wenn auch aufgrund von Fehlern und Ballverlusten schon häufiger ein Raunen durch die Zuschauerränge ging, so unternahmen Hallensprecher Harry und der Club der Malocher alles erdenkliche um die Sprechchöre der Minersfans im 4. Viertel nochmal lauthals abzurufen. So Laut war es schon lange nicht mehr in der Sporthalle Am Hallo und spätestens nachdem es in der 35. Minute 78:95 stand wusste man im Stoppenberg, dass man spätestens jetzt den viel umsagten Schalter umlegen müsste, um dieses 1. Halbfinalspiel noch in die richtige Richtung zu lenken. Die Zuschauer und auch die Mannschaft gaben noch mal alles um das Blatt zu wenden, am Ende waren es aber doch zu viele missglückte Alleingänge und unnötige Ballverluste, bzw. Würfe die man so nicht hätte nehmen müssen, die ein 93:103 bedeuteten und die ETB Miners in die denkbar unkomfortableste Situation in einem PlayOff-Halbfinale  beförderten.

Ein bekannter Nordischer Hopfengetränkehersteller warb Seinerzeit mit einem augenzwinkernden „Woran haddet jelegen?!“ Da die Miners aber bekanntlich aus Essen kommen und man hier Stauder Pils trinkt, können die Herren Wendt und Wilder das Spiel und die offenen Fragen zu dieser Performance am besten in ihren eigenen Worten bewerten.

Lars Wendt, der Headcoch der Essener kommentiert die Niederlage wie folgt: „Ausschlaggebend für diese Niederlage war in meinen äugen, dass wir Münster in der ersten Hälfte unnötigerweise in Spiel gebracht haben wo wir 50 Punkte und Münster 49 erzielen konnte und Paul Viefhues davon fast die Hälfte der Punkte erzielt und das durch Teilweise katastrophale, individuelle Fehler verursacht wurde. Wennauch wir dann im 3. Viertel sogar vorne liegen brechen wir dann doch wieder ein und es kann gut sein, dass da dann auch ein wenig die Kraft von Devin und Milen gefehlt hat, weil sie vom Rest nicht so viel Unterstützung erhalten haben haben, wie sie sich vllt. gewünscht hätten.  Wir haben Defensiv so ziemlich alles ausgeschöpft was wir an Möglichkeiten hatten, aber keine hat davon so wirklich gegriffen. Es wird jetzt natürlich eine lange Woche für uns und der Druck ist da, aber damit muss man umgehen können, wenn man sich das Ziel gesetzt hat, welches wir uns gesetzt haben. Hoffentlich kann jetzt unsere Erfahrung, die wir in der Mannschaft haben nochmal den Ausschlag geben, denn wir brauchen jetzt nochmal alle am Freitag in Münster. Kurz gesagt. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und brauchen jetzt die richtige Reaktion.“

Der Sportliche Leiter Raphael Wilder findet ebenfalls klare und ungeschulte Worte zu diesem Auftritt des ETBs und erklärt“Natürlich sind wir enttäuscht über den Ausgang des Spiels. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, das Münster überragend gespielt hat, was zum Teil auch an unserer Defense liegt, ganz besonders in Bezug auf die Verteidigung gegen die Nr. 7 Paul Viefhues. Wir haben der Mannschaft immer wieder erklärt, dass dieser Herr der Hauptspieler in diesem Team ist, aber leider wollte das niemand so richtig wahrhaben und als dann noch klar war, das Jan König an diesem 1. Halbfinalspiel nicht teilnehmen würde, wurden unsere Warnungen noch eindringlicher, dahingehend, das jetzt sowohl Viefhues und Andrej König den Löwenanteil in der Offense übernehmen werden. Ich glaube, dass die Mannschaft und die Spieler, die natürlich auch immer ihren eignen Kopf haben, unsere Warnung als Traniner nicht so aufgefasst haben, wie wir es uns vllt. gewünscht hätten und somit half unser ganzes Reden nichts. Zum Spiel kann ich nur sagen, dass Paul Viefhues eine Traum-Dreier-Quote aufgelegt hat und auch eine mit einer Super 3er-Quote aus dem Spiel gegangen ist. Alles andere hatten wir Ok und gut im Griff. Es ist aber schon wirklich Wahnsinn, dass wir 51 Rebounds gegenüber 28 vom Gegner geholt haben, wir 17 Offensivrebounds einsammeln und Münster nur 3 und trotzdem verlieren wir das Spiel, obwohl wir mit einer schlechten 3er-Quote von uns 93 Punkte machen konnten. Und Wie gesagt, es bleibt dabei. Du kannst nicht immer 100 Punkten machen um zu gewinnen, wobei das an diesem Abend auch nicht gereicht hätte,  du musst einfach verteidigen! Leider haben wir es nicht geschafft die Hauptspieler dieser Mannschaft aus dem Spiel zu nehmen, wozu man Münster natürlich einen Glückwunsch aussprechen muss. Wir werden das Spiel Aufarbeiten. Es ist noch nichts verloren und außerdem haben wir schonmal in Münster gewonnen und wissen was wir tun müssen. Ich denke, dass die Mannschaft jetzt auch weiss, das Münster auch Ohne Jan König Brandgefährlich ist. Insofern bleibt uns jetzt nur übrigen das Spiel und insbesondere die Phasen aufzuarbeiten in denen wir quasi überlaufen worden sind, werden daran Abrate und fahren am Freitag natürlich nur mit einem Ziel nach Münster. Außerdem möchte ich zu der tollen Kulisse, die der Vorstand und alle die im Hintergrund an einem solchen Basketball Abend arbeiten, ermöglicht haben, dass es uns leid tut, dass wir den Fans und Supporten keinen Sieg Am Hallo nachhause gebracht haben. Wir haben ein Jahr hart gearbeitet und haben jetzt ein schlechtes Spiel gemacht, was in meinen Augen noch nichteinmal so schlecht war, aber eben nicht gut genug um Münster an diesem Abend zu schlage und das gilt es jetzt hoffentlich am Freitag zu korrigieren. “

Was bedeutet das alles nun für die Miners ? Um weiterhin den Traum vom Aufstieg in die Pro B leben zu können, müssen nun auf jeden Fall 2 Siege her. Den ersten muss man somit am 05.05. um 20:00 Uhr in der Sporthalle Pascal-Gmnaysium in Münster einfahren, um dann in einem entscheidendem 3. Spiel am 07.05. um 16:00 Uhr den Spieß Am Hallo nochmal umzudrehen. Das die Miners die von einigen Schwarzmalern schon totgeglaubte Situationen nochmal drehen können, haben sie in der Regulären Saison oft genug beeindruckend unter Beweis gestellt, aber dieses mal ist der Druck enorm! Wer den Vorbericht gelesen hat, der erinnert sich bestimmt an die Aussage, dass unter Druck Diamanten entstehen können, demnach bleibt Bildlich gesprochen zu hoffen, dass die Miners in den Trainingseinheiten tief genug buddeln um die wertvollen Edelsteine zu finden und dann auch zu schleifen.

Wer noch nie bei einem Auswärtsspiel mit dabei war, der hat jetzt die ultimative Gelegenheit die Mannschaft in Münster so zu unterstützen wie noch nie zuvor in dieser Saison. Der Miners Fanclub (Club der Malocher) ist dabei einen Auswärtsbus zu organisieren. Nähere Informationen dazu findet ihr auf dem Instagramprofil vom Club der Malocher.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und daher bleibt den Anhängern und der Mannschaft selbst nur zu hoffen, dass die Leistung am 29.4. nur ein Ausrutscher war, der so hätte nicht passieren dürfen. Supporten eure Miners und fahrt mit nach Münster um dort die Kohlen aus dem Feuer zu holen.

Let’s Go Miners, Let’s Go !!!

Foto by: André Steinberg

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