Ein Finalspiel, das seinesgleichen sucht, steht in den Büchern. Vor ausverkauftem Haus in der Sporthalle Am Hallo, legten die ETB Miners, den Grundstein für den Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro B. 2.578 Zuschauer erlebten ein Basketballspiel, bei dem gerade die Essener Fans voll auf ihre Kosten kamen, live in der stimmungsgeladenen Halle in Stoppenberg.
Nachdem im Vorfeld zu diesem 1. Finalspiel gesundheitlich nicht alles ganz so rund gelaufen ist, starteten die Miners aber gleich zum Anfang der Partie mit 5 Punkten von Captain Bryant Allen und scorten von dortan quasi quer durch die Bank aus allen erdenklichen Positionen und Situationen. Tim Schneider kam zwar von der Bank, punktete aber mit einem 3er und deutete schon zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels an, dass man sich bei diesem Aufeinandertreffen nicht nur auf die üblichen Verdächtigen verlassen kann, sondern das alle Spieler voll da sind, wenn es um diesen wichtigen Sieg geht. Auf Hagener Seite konnte ein gewisser Scott im ersten Viertel keinen Punkt erzielen, dafür korbten sowohl Ex-Miner Agyapong und Tjon Affo in diesem Durchgang am meisten für das Gästeteam. 24:21 stand es nach den ersten 10 lauten Minuten Am Hallo und die Stimmung blieb auf einem überragenden Niveau, als es ins 2. Viertel ging.
In diesem Viertel machte vor allem ein Essener auf sich aufmerksam. Nikita Khartchenkov zeigte ein weiteres Mal, warum es wichtig ist, einen Spieler mit seiner Erfahrung im Team zu haben und erzielte 10 Punkte in den zweiten 10 Minuten. Bryant Allen unterstützte mit 6 Punkten und Justin Andrew steuerte einen 3er bei, um es zur Halbzeit 44:33 für den ETB stehen zu lassen.
Was die 3er anging, war bei den Miners und insbesondere bei Andrew und Allen die Ausbeute nicht ganz so ergiebig wie im Verlauf der Saison, dafür erkannten aber die “Backups” ihre Aufgaben klar und der Teamspirit war auch in der Defensive mehr als deutlich spür- und erkennbar, denn Hagen erzielte im 2. Viertel nur 12 Punkte.
In Viertel 3 verlief das Spiel dann etwas ausgeglichener, denn beide Teams erzielten 26 Zähler. Für den ETB waren es vor allem Dzemal Selimovic mit 12 Punkten, Tim Schneider mit 2 wichtigen 3ern und Fighter Kevin Bryant mit 4 Punkten, die das Viertel offensiv trugen. Hagen ließ im gleichen Atemzug ihre Spielergranate Scott heiß laufen und dieser erzielte 19 von 26 Punkten in der Zeit von Minute 21 bis 30. Somit stand es vor Anbruch des letzten Viertels 70:59 für Essen und die Halle kochte so langsam über vor Emotionen.
Die letzten 10 Spielminuten zeichnete sich bei den Gästen durch 4 erfolgreiche Treffer von hinter der Dreipunktelinie ab. Die Miners legten in dieser Phase nur 2 von außen ins Netz, trafen aber durch Khartchenkov, Andrew, Selimovic, Troussel und Allen ebenfalls so, dass beide Teams am Ende dieses Viertels 21 Zähler auf dem Board stehen hatten. Das 1. Finalspiel ging somit erfolgreich für die ETB Miners aus, denn man trennte sich vorerst und unter riesiger Freude der besten Fans der Welt mit einem 91:80.
“Ein verdienter Sieg vor einer beeindruckenden Kulisse, bei dem der ganze Abend eine einzige Werbung für unsere Sportart Basketball war. Hagen hat nur 12 Sekunden geführt und das lag unter anderem daran, dass wir stellenweise sehr intelligent und gut verteidigt haben gegen eine Hagener Mannschaft, die ihre 3er dennoch trifft. Hagen war ganz klar der erwartet schwere Gegner, dennoch glaube ich, dass wir an diesem Abend Zuhause, ungeschlagen, einfach die bessere Mannschaft und auch Bank hatten. Einen Nikita muss man an dieser Stelle ganz klar hervorheben, denn er hat ein überragendes Spiel gemacht und uns in der ersten Halbzeit fast alleine getragen hat. Außerdem ist ein Kevin mit 13 Rebounds und einem Block der seinesgleichen sucht, super wichtig in diesem Spiel gewesen, genauso wie Tim, der mit 3 3ern unter anderem das kompensiert, was in Punkto 3er bei Justin und Bryant an diesem Abend leider nicht so funktioniert hat wie gewohnt. Deshalb muss man einfach anerkennen, dass es eine fantastische Teamleistung war, die dieses Ergebnis herbeigeführt hat und wir verdient gewonnen haben, wenn auch wir wissen, dass es nach diesem ersten Schritt sehr, sehr schwer wird in Hagen, die ebenfalls Zuhause ungeschlagen sind, zu gewinnen. Kompliment an Hagen, an alle Beteiligten hinter den Kulissen, an die zahlreichen erschienenen Fans und natürlich an unser Team, das als wirkliches Team mit guter Teamdefense und Individualdefense dieses Spiel gewonnen hat.”, gab der sportliche Leiter Raphael Wilder nach dem 1. Finalmeilenstein als Kommentar ab.
Lars Wendt, der Coach der ETB Miners, äußerte sich nach diesem grandiosen Sieg so: “Wir sind immer noch sprachlos ob dieser fantastischen Kulisse und Stimmung in der Halle. Nachdem wir in der ersten Halbzeit Hagen sehr gut kontrolliert haben, konnten sie sich vor allem durch ihren Amerikaner herankämpfen. Wir blieben aber nervenstark und haben die Führung nicht mehr hergegeben. Vor allem in der Verteidigung waren wir hellwach und konnten viele unserer Pläne in die Tat umsetzen. Nur 12 Sekunden Rückstand, sowie kein verlorenes Viertel zeigt unsere Konstanz. Lob an Nikita, der uns gestern mit seiner Leistung getragen hat. Hervorzuheben ist zudem das Schiedsrichterduo, welches das Spiel mit Souveranität und hoher Qualität in ihrer Linie geleitet haben. An die Fans: ihr wart unglaublich und der sechste Mann, den wir brauchten. Jetzt alle nach Hagen mitfahren und den ersten Matchball verwandeln!”
Dem bleibt eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen, außer dass Basketball in Essen durch die Miners und ihren Sieg bewiesen hat, wie cool, emotional und vor allem familienfreundlich er sein kann. Ob die Miners in die 2. Bundesliga Pro B aufsteigen werden, kann sich schon am 10.5.24 um 20:15 Uhr in der Otto-Densch-Halle in Hagen entscheiden. Wer dabei sein möchte, sollte sich rechtzeitig an BG Hagen wenden, denn dort scheint es wohl einen Vorverkauf zu geben.
Ansonsten drücken wir natürlich alle Daumen, dass der ETB am Freitag den Sack zumachen kann und der Traum der Pro B Wirklichkeit wird.
Alle wichtigen Infos gibt’s wie immer hier und auf unseren Social-Media-Kanälen.
Foto: Marcel Rotzoll