Es war alles bereitet für einen tollen Comeback-Sieg im Derby. Aber am Ende blieb die Aufholjagd der ETB Wohnbau Miners unbelohnt. Das Team von Dhnesch Kubendrarajah verlor gegen die BG Dorsten mit 83:91, nachdem es sich bereits von einem 40:58-Halbzeitrückstand in die Partei zurückgekämpft hatte.
Die Entscheidung gegen die Miners fiel wieder einmal in den letzten drei Minuten des Spiels. „Wir hatten die offenen Würfe, aber haben sie nicht getroffen“, musste Kubendrarajah anerkennen, dass die Gäste sich mit ihrer größeren Routine und Ausgeglichenheit durchsetzten.
Dabei war durchaus beachtlich, wie sich der ETB nach einer vollkommen missratenen ersten Halbzeit in die Partie zurückkämpfte. In den ersten zwanzig Minuten wurde am Hallo allzu deutlich, dass es für beide Teams im Spiel sportlich um nichts mehr ging. Für die fehlende Intensität in der Essener Verteidigung bedankte sich vor allem Dorstens Jonas Peters, der mit sieben Dreiern (bei acht Versuchen) Treffsicherheit bewies. Und im Angriff brachte die letzte Szene der Halbzeit auf den Punkt, wie stark das Essener Angriffsspiel unverändert von Chris Alexander abhängt. Beim Stand von 38:58 zog der US-Amerikaner gegen gleich zwei Dorstener zum Korb und legte ab auf Michael Agyapong, der allerdings den Layup verpasste. Der Essener Kapitän bügelte auch dies aus: Statt eines Assists verbuchte er einen Offensivrebound und zwei weitere Punkte, in dem er den Ball zum Buzzer in den Korb tippte.
Ganz anders kamen die Miners anschließend jedoch aus der Kabine: Binnen fünf Minuten hatten sie mit vereinten Kräften, viel Kampfkraft und einer jetzt sehr zupackenden Defensive den Rückstand auf 52:60 verkürzt. Und spätestens als der junge Luca Michels Chris Alexander in der 29. Minute im Fastbreak mit einem Assist zum 64:67 bediente, hatte der ETB die Oberhand gewonnen: 27:12 ging das dritte Viertel an die Gastgeber. Beim 71:71 in der 31. Minute war das Spiel erstmals wieder ausgeglichen.
Für den zweiten Saisonsieg der Essener sollte es schließlich dennoch nicht reichen. Und so hatte auch der vermutlich letzte Korb von Chris Alexander in „seiner“ früheren Bundesliga-Arena am Hallo nur noch statistischen Wert: Der Treffer zum 83:91-Endstand war der 37. Punkt des US-Amerikaners, der seine individuelle Klasse wieder einmal mit einer Trefferquote von 54% aus dem Feld, fünf Rebounds, fünf Assists und vier Steals unter Beweis stellte.
Für den ETB spielten Alexander (37 Punkte), Bakkali (21), Moukas (10), Michael Möbes (5), Agyapong (5), Plescher (3), Hamad (2), Michels, Pobric.
Foto: André Steinberg