Stehende Ovationen nach dem Ende des letzten Heimspiels, Lob und Anerkennung für die vielleicht beste Mannschaftsleistung der Saison: Die ETB Wohnbau Miners überzeugten am Samstagabend in der Helmholtz-Halle mit einem Team, in dem fünf Spieler (!) aus der zweiten Mannschaft standen und das gegen die NEW Elephants Grevenbroich trotzdem nur knapp mit 89:95 unterlag.
„Die Jungs können wieder sehr zufrieden sein, wie sie aufgetreten sind“, fand anschließend auch Coach Dhnesch Kubendrarajah, dessen Kader nach einer abermals schweren Trainingswoche auf immerhin acht Spieler gewachsen war. Denn diese acht überzeugten wie schon vor einer Woche in Rhöndorf mit tollem Teamplay: „Jeder von ihnen konnte heute zeigen, was in ihm steckt.“
Weiterhin ohne Topscorer Chris Alexander, der erst in den kommenden Tagen zurück aus den USA erwartet wird, hätte es sogar fast zum ersten Heimsieg gereicht: Das Spiel war über 40 Minuten überaus eng, mehr als sieben Punkte konnte sich in keiner Phase ein Team absetzen. Beim 18:20 nach dem ersten Viertel war Grevenbroich ebenso in Schlagdistanz wie beim 38:42 zur Halbzeitpause. Und im dritten Viertel zog der ETB sogar vorbei: Erst traf der junge Luca Michels den Dreier vom Parkplatz zum 50:50-Ausgleich (24. Minute), dann brachte Adam Hamads Dreier zum 56:55 zwei Minuten später die Führung.
Ausglichen ging es beim Stand von 79:79 schließlich auch in die letzten fünf Minuten des Spiels. Als sich die Elephants dann zunächst auf 84:79 absetzten, zeigten die Miners, dass an diesem Abend wirklich auf jeden von ihnen Verlass war. Michael Möbes besorgte den Stopp in der Verteidigung, Radwan Bakkali war unter dem Grevenbroicher Korb nur mit einem Foul zu stoppen. Und als er den zweiten Freiwurf verwarf, war Simon Obi mit dem Offensivrebound und dem Assist auf Luca Michels zur Stelle: Dessen Dreier zum 83:84 sorgte in der 37. Minute wieder für Hochspannung in der Halle. Für Obi war es der 11. Rebound (zusammen mit 10 Punkten ein Double Double), für Michels, normalerweise ebenfalls in der zweiten Mannschaft des ETB in der 2. Regionalliga am Start, der vierte Dreier (bei einer Quote von 57 Prozent).
Fast zur Nebensache geriet so, dass sich am Ende dann doch die größere Routine der Grevenbroicher durchsetzte. Und auch Dhnesch Kubendrarajah wollte sein Fazit nicht auf den Blick zur Anzeigetafel beschränken: „Unsere jungen Essener Spieler können in dieser Liga mithalten – das ist das Beste, was uns am Ende dieser Saison passieren kann.“
Für die Miners spielten Hamad (16 Punkte, sowie 8 Assists und 6 Rebounds), Obi (10 Punkte), Michael Möbes (18), Bakkali (22), Hunneman (2), Michels (16), Kröckert, Pobric (5).
Foto: André Steinberg