Autor: Robert Hildebrandt

ETB diesmal auswärts im Vest: Recklinghausen erwartet Miners

Der Spielplan der Regionalliga West serviert die Derbys momentan im Wochentakt: Sieben Tage nach der 76:92-Heimniederlage gegen die Hertener Löwen geht es für die ETB Wohnbau Miners auswärts ins Vest. Bei Citybasket Recklinghausen, Essener Kooperationspartner im Nachwuchsprojekt Metropol Baskets Ruhr, erwarten das Team von Interimscoach Björn Barchmann am Samstagabend viele bekannte Gesichter (18:00 Uhr, Vestische Arena Alfons Schütt, Campus Blumenthal, 45665 Recklinghausen).

Was die Tabelle zeigt: Für den ETB ist der Abstand zu den Nicht-Abstiegsrängen unverändert groß. Die BG Dorsten auf Rang 12 ist momentan fünf Siege entfernt. Die Gastgeber sind dagegen auf Playoff-Kurs. Trotz einer 73:82-Niederlage bei der BG Hagen am vergangenen Wochenende steht das Team von Johannes Hülsmann auf Rang sechs. Beim 82:90 im Hinspiel am Hallo gelang Citybasket einer von bislang zehn Saisonsiegen.

Wen wir erwarten: Drei Citybasket-Spieler trugen früher selbst das ETB-Trikot: Timo Volk gehörte 2016/2017 zum vorerst letzten Essener ProA-Kader; Philipp Spettmann und Till von Guionneau standen zuvor als Jugendspieler im erweiterten Aufgebot der Essener Bundesliga-Mannschaften. Absoluter Leistungsträger in Recklinghausen ist aber heute der US-Amerikaner Antoine Myers, der mit 24 Punkten auch Top-Scorer im letzten Heimspiel war, als die Gastgeber Mitte Dezember einen 79:77-Erfolg gegen die Hertener Löwen feierten.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Im Hinspiel gegen Recklinghausen haben nur Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entschieden. Wir haben damals nur mit acht Punkten verloren, auch wenn – damals wie heute – der Abstand in der Tabelle größer wirkt. Mut nach unserem Spiel gegen Herten macht mir vor allem die Leistung einzelner Spieler: Neben Chris Alexander will ich vor allem Jari Beckmann hervorheben, der nach drei Monaten Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz kommt. Ganz stark waren auch die 16 Punkte von Michael Möbes, der in dieser Saison den Sprung aus der 2. Regionalliga als junger Spieler aus dem eigenen Nachwuchs geschafft hat. Für sie gilt das Gleiche, wie für das gesamte Team: Wir brauchen Konstanz, Woche und Woche; dann kann uns auch eine Überraschung in Recklinghausen gelingen.“

Foto: André Steinberg

76:92 – Löwen bezwingen Miners in Essen

Eine Woche nach dem ersten Saisonerfolg mussten die ETB Wohnbau Miners die erste Niederlage im Jahr 2020 hinnehmen. Die Miners konnten zwar den Schwung nach dem Erfolg in Haspe mitnehmen, doch das gelang gegen stärkere Löwen nur eine Halbzeit richtig. Eine deutlich bessere Leistung reichte allerdings nicht für die Revanche nach der deutlichen 111:71-Niederlage im Hinspiel.

Zu Beginn entwickelte sich eine offene Begegnung, in der sich der ETB mit 10:6 nach fünf gespielten Minuten absetzen konnte. Diese Führung konnten die Miners zunächst aufrecht erhalten, doch die aggressivere Ganzfeldpresse der Hertener Löwen zum Viertelende bereitete der Heimmannschaft immer wieder Probleme im Ballvortrag, sodass ein Buzzer Beater zu einer hauchdünnen 20:19-Führung nach dem ersten Viertel sorgt.

Im zweiten Viertel kamen die Löwen deutlich bissiger nach der Ansprache von Trainer Cedric Hüsken zurück ins Spiel und setzten sich mit einem 7:0-Lauf etwas ab. Insgesamt neun Mal gestatteten die Miners ihrem Gegner zweite Chancen durch Offensivrebounds. Die Essener hingegen konnten nur einen Dreier bei neun Versuchen in der ersten Halbzeit verwandeln. Glücklicherweise aus Essener Sicht wurde der gewohnt starke Dijon Smith, am Ende mit 22 Punkten und 16 Rebounds Topscorer der Gäste, durch sein drittes Foul im zweiten Viertel zu einer Pause auf der Bank gezwungen. George Moukas ereilte kurze Zeit später das gleiche Schicksal. Beide Mannschaften lieferten sich in den folgenden Minuten ein Duell auf Augenhöhe und so endete die erste Halbzeit mit einem Pausenstand von 35:41.

In der zweiten Halbzeit setzte sich nach einer Aufholjagd der Miners und dem zwischenzeitlichen Führungswechsel zum 49:47 dann die längere Bank und höhere individuelle Qualität der Gäste aus Herten durch und die Essener mussten ihren Gegner davon ziehen lassen. Dies änderten auch nicht die 30 Punkte von Chris Alexander, welcher im Scoring an diesem Tag mit 16 Punkten von Michael Möbes als zweitbester Werfer des Teams unterstützt wurde. Während Herten fast 50 % (9/19, 47,4 %) der Versuche von der Dreierlinie verwandelte, gelang Essen dies nur in 21,7 % (5/23) der Fälle. Die Gäste aus dem Vest verteilten insgesamt 26 Assists gegenüber 18 direkten Korbvorlagen auf Essener Seite und verließen am Ende das Spiel als lachender Sieger beim 76:92 Endergebnis.

„Die Revanche für die 40 Punkte Hinspielniederlage hat sich unter den Vorzeichen als schwierig dargestellt. Gratulation an Herten zum Sieg“, gibt Björn Barchmann nach dem Spiel zu Protokoll.

Für die Miners spielten:
Moukas (10), Alexander (30), Hamad (3), Mi. Möbes (16), Bakkali (11), Obi (dnp), Broer (2), Plescher (2), Beckmann (2), Isanza und Pobric.

Foto: André Steinberg

Ungeschlagen ins erste Heimspiel 2020: Miners erwarten Herten

Die in diesem Jahr noch ungeschlagenen ETB Wohnbau Miners empfangen zum Heimspielauftakt 2020 einen Gegner, der seit sechs Wochen in der Liga auf ein Erfolgserlebnis wartet: Der 99:91-Sieg beim SV Haspe 70 am vergangenen Wochenende erlaubt den Essener Basketballern, vor dem Derby gegen die Hertener Löwen am Sonnabend ganz neue Töne anzuschlagen. Tatsächlich wird es in der Helmholtz-Halle gegen den Tabellensechsten aber wesentlich schwerer, als eine Momentaufnahme zum Jahresbeginn versprechen könnte (19.30h, Rosastraße 83, 45130 Essen).
Was die Tabelle zeigt, berücksichtigt nämlich auch die Ergebnisse des vergangenen Kalenderjahres (Augenzwinker). Und danach steht der ETB mit einem Saisonsieg unverändert auf dem letzten Tabellenplatz der Regionalliga West, mit fünf Siegen Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsrang. Die Gäste finden sich aktuell auf Rang sechs: Nach einem starken Saisonstart setzte es im Dezember drei Niederlagen in Folge, jeweils ganz knapp mit nur einem Korb Differenz: Auf ein 80:82 bei den BSV Münsterland Baskets Wulfen folgten ein 77:79 bei Citybasket Recklinghausen und zuletzt ein 92:95 nach Verlängerung gegen die  BG Hagen.
Wen wir erwarten: Das erste Heimspiel im neuen Jahr führt einen alten Bekannten in die Helmholtz-Halle, der schon seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Ligen zu den Derby-Gegnern des ETB zählt. Beim selbst ernannten „Löwenrudel“ aus dem Vest müssen die Miners vor allem auf den US-amerikanischen Center Dijon Smith aufpassen. Zusammen mit Power Forward Semir Albinovic, einem gebürtigen Bosnier mit deutschem Pass, zählt er unter dem Korb zu den stärksten Spielern der Regionalliga. Gemeinsam waren die beiden die Top-Scorer beim deutlichen 111:71-Sieg, den der ehemalige Bundesligist im Hinspiel gegen den ETB erringen konnte. Matthias Perl, Lennart Weichsel und der Bulgare Lyuben Paskov verfügen ebenfalls über viel Erfahrung im Team von Head Coach Cedric Hüsken.
Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Der erste Saisonsieg hat uns richtig gut getan. Auch wenn wir mit unserer Leistung in Haspe nicht durchgängig zufrieden sein konnten, verdient das Team großen Respekt, wie es sich nach dem schwachen dritten Viertel wieder ins Spiel zurückgekämpft hat.  Hieran müssen wir gegen Herten anknüpfen. Es wird immer Phasen im Spiel geben, in denen es nicht läuft. Wichtig ist, dass der Rückstand dann nicht zu groß wird und das Team schnell wieder zum Gameplan zurückkehrt. Am vergangenen Wochenende hat dabei unsere erste Fünf einen großen Teil der Last getragen; gegen Herten wollen wir alle Spieler wieder stärker in die Rotation einbeziehen. Wie schwer das wird, haben wir im Hinspiel gemerkt: H erten gehört trotz der Schwächephase im Dezember zu den Top 5-Teams der Liga und wird nach der Weihnachtspause alles daran setzen, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.“
Foto: André Steinberg

Stellungnahme zu den Berichten zu Noah Westerhaus

Mit Verwundern rieben sich viele ETB-Fans am Mittwochabend die Augen, als Noah Westerhaus bei den EPG Baskets Koblenz als Neuzugang vorgestellt wurde. Ebenso verwundert waren die Verantwortlichen der ETB Wohnbau Miners über die Art und Weise, wie die EPG Baskets Koblenz ohne jegliche Kontaktaufnahme zu den Miners einen Spielervertrag mit einem unter Vertrag stehenden Spieler abschließen wollten. Erst nach der Veröffentlichung dieser Meldung erfolgte eine erste Kontaktaufnahme zu den ETB Wohnbau Miners.

„Wir haben Noah als pflichtbewussten Sportler und Persönlichkeit wahrgenommen, der sich positiv im Verein unter anderem auch als Trainer eingebracht hat. Umso mehr bedauern wir die Umstände, wie wir durch die Kollegen aus Koblenz über einen Wechselwunsch informiert wurden“, beschreibt Gesellschafter Dieter Homscheidt die Situation und ergänzt: „Uns ist die schwierige Situation auch für die Spieler bewusst und wir möchten unseren Spielern keine Steine für die Zukunftsplanung in den Weg legen. Dennoch handeln wir als Verein nach Prinzipien im fairen Umgang miteinander, die im sportlichen Wettbewerb ganz besonders Bedeutung haben sollten.“

Die ETB Wohnbau Miners haben die Freigabe für Westerhaus verweigert und gehen davon aus, dass der Spieler somit seinen Vertrag bis zum Vertragsablauf erfüllen wird. Somit wird Westerhaus noch mindestens bis zum Greifen der Kündigungsfrist oder der Freigabe durch den WBV im Kader der Miners stehen.

Endlich – Miners holen 99:91 Auswärtssieg bei SV Haspe 70

Neues Jahr, neues Glück – mit dem Motto waren die ETB Wohnbau Miners zum Kellerduell nach Hagen gefahren, um endlich den ersten Saisonsieg in der 1. Regionalliga West zu holen. Und das erste Spiel in 2020 sollte tatsächlich mit strahlenden Gesichtern beendet werden: Der 99:91-Sieg beim SV Haspe 70 war hochverdient.

Der neu geschöpfte Mut der Essener wurde von Beginn an deutlich. Es entwickelte sich eine auf beiden Seiten von der Offensive geprägte Partie. Bereits im ersten Viertel konnten sich die Miners durch schnelle Fast Break Punkte absetzen, doch Haspes Kapitän Oscar Luchterhandt (insgesamt 21 Punkte) hielt mit zwei Dreiern und der Unterstützung von einem unter dem Korb aufopferungsvoll kämpfenden Tyson Kanseyo (23 Punkte) seine Mannschaft im Spiel. So führten die Miners mit 33:25 nach zehn gespielten Minuten.

Das für die mitgereisten Essener Fans ungewohnte Bild sollte sich im zweiten Abschnitt fortsetzen. Die Miners zogen in der Verteidigung deutlich an, begannen das zweite Viertel mit einem 9:0-Lauf und gestatteten den Gästen in den ersten fünf Minuten des zweiten Abschnitts nur noch fünf Punkte, sodass die Führung zwischenzeitlich auf über 20 Punkte ausgebaut werden konnte. Hagen fand zum Ende der Halbzeit wieder besser zurück ins Spiel und verkürzte zum 56:40 Halbzeitstand.

So erfolgreich ging es für die Miners jedoch in der zweiten Hälfte trotz der komfortablen Führung nicht weiter. Vielmehr bekamen die Zuschauer in der Hasper Rundsporthalle eindrucksvoll demonstriert, was ein Abstiegskampf mit einer Mannschaft machen kann. Essen startete in der Offensive verunsichert und kassierte im Gegenzug immer wieder einfache Punkte. Erst nach 10 Punkten der Heimmannschaft in Folge war George Moukas mit zwei Freiwürfen für den ETB zum 50:56 erfolgreich. Doch Hagen war nun besser in der Partie und ging zum Ende des dritten Viertels, das Hagen mit 32:12 gewann, mit 72:68 in Führung.

So wurde das Spiel erst im Schlussabschnitt entschieden. In Reihen der Hasper machten sich die Foulprobleme bemerkbar, wodurch sich besonders unter dem Korb Räume für die Miners öffneten, die Radwan Bakkali (21 Punkte und 22 Rebounds) immer wieder zu nutzen wusste. Zwei wichtige, eiskalte Dreier von Noah Westerhaus (20 Punkte) und ein bärenstarker Chris Alexander (36 Punkte, 16/17 Freiwürfe), der oft nur durch ein Foul zu stoppen war, taten ihr Übriges für den ersten Sieg der Miners zum Jahresauftakt.

„Endlich hat sich die Mannschaft für die Arbeit belohnt. Besonders im zweiten und dritten Viertel haben wir zwar wieder unsere zwei unterschiedlichen Gesichter gezeigt, sind am Ende aber mit einem starken Finish zurückgekommen. Ich hoffe, wir können mit diesem Erfolg ein bisschen Schwung mit in die nächsten Spiele nehmen“, analysiert Interimscoach Björn Barchmann nach der Partie glücklich.

Für den ETB spielten:
Moukas (13 Punkte), Alexander (36, 16/17 FW), Westerhaus (20), Hamad (3), Mi. Möbes (6), Bakkali (21 Punkte, 22 Rebounds), Broer, Obi, Plescher, Isanza und Pobric.

Neu im Kader der Essener war im Spiel gegen Haspe zum ersten Mal Simon Obi, der hauptsächlich bei der Zweitvertretung in der 2. Regionalliga auflaufen wird, und zusätzlich fünf Spiele in der 1. Regionalliga und im Training bei den Miners unterstützt. Nicht mehr zum Kader der ETB Wohnbau Miners gehört dagegen Yannik Tauch. Beide Parteien einigten sich einvernehmlich auf eine Vertragsauflösung. Die Miners bedanken sich beim „Taucher“ für den Einsatz und wünschen alles Gute für die basketballerische und private Zukunft!

Miners hoffen auf erfolgreichen Jahresstart in Haspe

Das Jahr 2019 ließ für die Essener Basketballer viele Wünsche offen. Doch zum Start von 2020 passen Kalender und Spielplan für die ETB Wohnbau Miners nahezu perfekt zueinander: Das Team von Interimscoach Björn Barchmann muss seine Weihnachtspause zwar bereits am Samstag beenden, hat aber beim Tabellenvorletzten SV Hagen-Haspe 70 gleich Gelegenheit, erfolgreich ins neue Jahr zu starten (19.00h, Rundsporthalle Haspe, Kölner Straße 50, 58135 Hagen-Haspe).

Was die Tabelle sagt: Im Duell des Vorletzten gegen den Letzten treffen zwei Mannschaften aufeinander, die bereits deutlichen Abstand zu den Nicht-Abstiegsplätze aufweisen. Das gilt für die sieglosen Miners ebenso wie die Gastgeber, die seit 13 Spielen auf ihren dritten Saisonerfolg warten. Einer der bislang zwei Siege gelang zu Saisonbeginn beim knappen 82:77-Auswärtssieg in der Helmholtz-Halle. Zuletzt verlor Haspe 78:91 im Derby gegen die BG Hagen.

Wen wir erwarten: Der SV Hagen-Haspe 70 ist hinter dem ProA-Ligisten Phoenix und dessen Kooperationspartner BG die dritte Kraft in der Basketball-Hochburg Hagen. Für die „Mission Klassenerhalt“ hat Coach Martin Wasielewski eine Mischung aus alten und jungen Spielern zusammengestellt. Hierzu zählen der 32-jährige kanadische Aufbauspieler Jordan Rose ebenso wie der 24-jährige holländische Forward Tyson Kanseyo, der direkt vom US-College an die Volme wechselte. Im Saisonverlauf verstärkten sich die Hasper zudem mit dem Franzosen Silvio Mendes Mateus. Neben den ausländischen Neuzugängen stehen zwei weitere Starter für viel Kontinuität beim Stadtteilverein: Louka Bampoulis glänzt wie bereits in den Vorjahren als treffsicherer Schütze von der Guard-Position. In Sachen Vereinserfahrung muss er aber Oscar Luchterhandt den Vortritt lassen: Der Kapitän geht in seine 21. (!) Saison für die Hasper. Zudem läuft Nachwuchsspieler Emil Loch parallel auch für Phoenix Hagen in der ProA auf.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Die Vorbereitung auf das Spiel fällt kurz aus, da uns zwischen Weihnachten und Neujahr keine Trainingshalle zur Verfügung stand. Aber am Samstag werden wir alles geben, um endlich unseren ersten Saisonsieg zu feiern. Auch Haspe wird hochmotiviert sein und sieht die Partie als „Alles-oder-Nichts-Spiel“ im Kampf um den Klassenerhalt. Unseren verletzten und angeschlagenen Spielern hat die Weihnachtspause gut getan, um neue Kräfte zu sammeln. Vielleicht wird es sogar bei unserem langzeitverletzten Jari Beckmann für einen ersten Kurzeinsatz reichen. Er fehlt uns ausgerechnet seit dem Hinspiel gegen Haspe.“

Foto von Matthias Keienburg

Wiedersehen vor Weihnachten: Miners mit Team Essen in Frintrop

Auf viele Wiedersehen freuen können sich Essens Basketballer zum Weihnachtsfest – unter und auch neben den Körben. Das Lokalderby zwischen DJK Adler Frintrop und den ETB Wohnbau Miners bringt am Sonntagabend (19.00h, Gesamtschule Bockmühle, Eingang Mercatorstraße, 45143 Essen-Altendorf) im Achtelfinale des WBV-Pokals zahlreiche alte Bekannte zusammen: Viele Frintroper trugen in der Vergangenheit das ETB-Trikot; die Miners treten überwiegend mit ihrer zweiten Mannschaft an, die auch im Liga-Alltag Gegner der Gastgeber in der 2. Regionalliga ist.

„Der Spieltermin zwei Tage vor Heiligabend liegt denkbar ungünstig“, erläutert Miners-Coach Björn Barchmann. „Wir mussten allein für unser letztes Spiel gegen Herford vier Ausfälle verkraften und brauchen die Weihnachtspause jetzt dringend zur Regeneration. Auch wenn es ein Derby ist, bietet uns das Pokalspiel hierfür eine willkommene Gelegenheit.“ Bereits am 4. Januar geht es für die Miners in der Regionalliga weiter, auswärts beim Tabellenvorletzten SV Haspe 70.

Foto von Matthias Keienburg

Herford am Ende zu stark: Miners verlieren 66:97

Es war ein Spiel, wie es diese Saison schon einige in der Helmholtz-Halle gab: Die ETB Wohnbau Miners lieferten über drei Viertel eine starke Leistung, kämpften sich nach Rückständen immer wieder zurück und standen am Ende dennoch mit leeren Händen dar. Die 66:97-Niederlage gegen die BBG Herford fiel erst in den letzten zehn Minuten deutlich aus.

Bis dahin war der Unterschied zwischen den weiterhin sieglosen Gastgebern und dem Tabellenvierten geringer, als es die Tabelle vorab vermuten ließ. Der ETB startete zwar schwach, kam aber nach einem 0:7-Rückstand in der vierten Minute mit zwei Korblegern von Chris Alexander erstmals auf die Anzeigetafel und bis zum 13:15 (8. Minute) auf Schlagdistanz. Und spätestens als der US-Amerikaner, am Ende wieder Topscorer mit 30 Punkten, zur ersten Pausensirene einen weiten Dreier zum 18:21 einnetzte, war der ETB im Spiel angekommen.

Ähnlich ausgeglichen ging es im zweiten Viertel weiter, obwohl der ETB nicht nur auf den erkrankten Coach Björn Barchmann, sondern mit Adam Hamad, Felix Plescher und Jason Isanza kurzfristig auf drei weitere verletzte Spieler verzichten musste. In der 18. Minute warf Noah Westerhaus mit seinem dritten Dreier zum 35:34 gar die erste (und letztlich einzige) Essener Führung heraus. Herford konterte zwar seinerseits mit einem 9:0-Lauf bis zum 35:43-Halbzeitstand, gefolgt von weiteren acht schnellen Punkten zu Beginn des dritten Viertels. Doch der ETB fand auch hierauf eine Antwort: Vor allem mit schnellen Pässen unter den Korb und elf Punkten in Folge verkürzten die Miners binnen drei Minuten wieder auf 46:51 (25. Minute). Und es wäre noch mehr drin gewesen, wenn die Gastgeber zahlreiche freie Wurfgelegenheiten verwertet und weniger Ballverluste verzeichnet hätten. 21 waren es am Ende, und die meisten bestrafte Herford jeweils im direkten Gegenzug mit leichten Punkten.

So war die letzte Szene des dritten Viertels symptomatisch für das gesamte Spiel: Beim Stand von 54:64 verloren die Miners den Ball beim vermeintlich letzten Zug zum Korb. Die Gäste nutzten dies für einen langen Pass und einen geschickten Körperkontakt am anderen Spielfeldende, der gleichbedeutend war mit dem fünften Foul von Noah Westerhaus. Ohne den 21-jährigen Power Forward, der mit 14 Punkten und 10 Rebounds am Samstag ein starkes Double Double auflegte, waren die Miners dann im Schlussabschnitt chancenlos. Die Gäste spielten jetzt ihre individuelle Klasse aus und stellten die Anzeigetafel praktisch mühelos binnen fünf Minuten auf 81:58 (35. Minute). Allein der erste Saisonkorb von Tobias Kröckert, der aus der zweiten Mannschaft diesmal bei den Miners aushalf, sorgte noch für Jubel auf der Tribüne.

Co-Trainer Dhnesch Kubendrarajah, der Björn Barchmann an der Seitenlinie vertrat, erkannte aber trotz der erneuten Niederlage auch positive Aspekte: „Mit unserer Leistung in der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir haben gut verteidigt und im Angriff sehr strukturiert gespielt. Entscheidend war dann das fünfte Foul gegen Noah Westerhaus: Ohne ihn konnten wir im Angriff keine Gefahr von außen mehr ausstrahlen, so dass Herford die Räume unter den Körben sehr geschickt verengt hat.“

Für die Miners spielten: Moukas (2 Punkte), Alexander (30), Westerhaus (14), Tauch (2), Mi. Möbes (4), Bakkali (12), Broer, Kröckert (2), Pobric.

Volle Ränge vor Weihnachten: Vereinsmitglieder erhalten freien Eintritt gegen Herford

Zwei Wochen, nachdem die ETB Wohnbau Miners mit einer tollen Leistung gegen die Bayer Giants Leverkusen II die Zuschauer in der Helmholtz-Halle begeisterten, will das Team von Interimscoach Björn Barchmann nachlegen. Alle ETB-Vereinsmitglieder erhalten freien Eintritt für das letzte Heimspiel vor Weihnachten, zu dem die Miners nahezu in Bestbesetzung auflaufen werden. Auch Chris Alexander ist gegen die BBG Herford wieder dabei (19.30, Rosastraße 83, 45130 Essen).

Was die Tabelle zeigt: Für den ETB wächst der Abstand zu den Nicht-Abstiegsrängen: Nach dem starken Spiel (aber im Ergebnis wieder enttäuschenden 86:87) gegen Leverkusen und dem anschließenden 64:100 auswärts in Ibbenbüren ist Platz 12 mittlerweile sechs Siege entfernt. Die Gäste aus Herford sind dagegen mit zehn Siegen als Tabellenvierter auf Playoff-Kurs. Zuletzt wurde die BG Hagen mit 87:74 bezwungen. Im Hinspiel gab es ein deutliches 92:61 gegen den ETB.

Wen wir erwarten: Bekannt bei unseren Gästen ist vor allem der ehemalige Bundesliga- und A2-Nationalspieler Ole Wendt, der seine Profikarriere mit Stationen in Paderborn und Hagen nach einer langwierigen Fußverletzung eigentlich schon beendet hatte und nun – gerade erst 26 Jahre alt –  ein Comeback versucht: Seine bisherigen Leistungen in Herford zeigen, dass er wenig verlernt hat. Hinzu kommen Omar Zemhoute, im Vorjahr noch für Ibbenbüren in der 1. Regionalliga am Start, sowie der neue US-Profi Derylton Hill, der aus Finnland zur BBG gewechselt ist. Schon länger in Herford aktiv sind dagegen der Litauer Vaidotas Volkus und der deutsche Center Jan Brinkmann, die zusammen unter den Körben aufräumen. Diese „Erste Fünf“ genießt das volle Vertrauen von Head Coach Iljas Masnic, der seine Starter regelmäßig mehr als 30 Minuten pro Spiel einsetzt. Bei der knappen 88:90-Niederlage im letzten Auswärtsspiel in Recklinghausen zeichneten die fünf zudem für die gesamte (!) Herforder Punktausbeute erforderlich. Auf die Bankspieler entfielen hingegen nur insgesamt sechs Wurfversuche während des gesamten Spiels.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Herford gehört zu den Top 5-Teams der Liga, die kleinere Schwächephasen sofort bestrafen. Nicht zuletzt die Niederlage in Recklinghausen hat aber gezeigt, dass die Mannschaft durchaus schlagbar ist. Für einen Sieg müssen wir schnell und aggressiv spielen, um die kleine Rotation fortlaufend unter Druck zu setzen. Chris‘ Rückkehr wird uns hierbei sehr helfen. Damit fehlt voraussichtlich nur noch Jari Beckmann, den wir nach seiner langwierigen Fußverletzung im Training langsam wieder heranführen. Die übrigen Spieler sollten bis Samstag wieder fit sein, auch wenn unsere Trainingswoche von einigen Ausfällen geprägt ist.“

Was Besonders ist: Das letzte Heimspiel vor Weihnachten ermöglicht beim ETB ein „Dankeschön“ an alle Vereinsmitglieder, die freien Eintritt für das Spiel erhalten. Auch wenn der Neustart in der 1. Regionalliga für die Miners sportlich bislang nicht gelungen ist, hofft Geschäftsführer Dieter Homscheidt auf volle Ränge zum Jahresausklang: „Wir finden unverändert, dass es einen Versuch wert ist, eine Regionalliga-Mannschaft mit vielen jungen Spielern, vor allem aus dem eigenen Verein, aufzubauen.“ Der letzte Auftritt in der Helmholtz-Halle in 2019 ist ein „besonders schöner Anlass, um unser Team mit vereinten Kräften zu unterstützen“. Kinder bis zur U12 können zudem gerne zusammen mit den Miners einlaufen.

Miners ohne Chance in Ibbenbüren – 100:64

Ohne ihren Anführer Chris Alexander gab es für die ETB Wohnbau Miners in Ibbenbüren nichts zu holen. Die bringiton Ballers besiegen die Schwarzweißen aus dem Ruhrpott letztendlich mehr als deutlich mit 100:64.

Nach der knappen Niederlage gegen Leverkusener haben sich die Miners einiges für das Spiel gegen die Westfalen einiges vorgenommen, doch bereits im ersten setzten sich die Ibbenbürener mit 26:15 ab. Auch das zweite Viertel konnte der TVI mit 28:13 zum vorentscheidenden Pausenstand von 54:28 für sich entscheiden. Aus Essener Sicht konnte zumindest das letzte Viertel mit 22:22 ausgeglichen gestaltet werden, was jedoch nichts an der deutlichen Niederlage änderte.

Auf Essener Seite konnten Tauch und Hamad jeweils mit 14 Punkten die freigewordene Spielzeit durch den Ausfall von Chris Alexander, der aufgrund eines Trauerfalls in den USA weilte, für sich nutzen. Doch insgesamt reichte die Leistung bei weitem nicht, um in Ibbenbüren Punkte zu holen. Besonders zeigte sich der Leistungsunterschied in der Reboundausbeute mit 54:27 und den Assists (32:9) zu Gunsten der Gastgeber. Überragender Mann in Reihen der Heimmannschaft war in dieser Begegnung Bryce Leavitt, der mit 27 Punkten, 8 Rebounds und 7 Assists überragte, was zu einer Effektivität von 38 führte.

„Wir haben eine schlechte Transition gespielt. Das konnte der gut besetzte Gegner immer wieder nutzen“, fasst Björn Barchmann die Begegnung zusammen

Für den ETB spielte: Westerhaus 12, Hamad 14, Tauch 14, Mi. Möbes 6, Bakkali 11, Broer, Plescher 2 und Moukas 5.

Nach tollem Spiel gegen Leverkusen: Miners in Ibbenbüren gefordert

Passend zur sportlichen Berg- und Talfahrt der vergangenen Wochen geht es für die ETB Wohnbau Miners am Wochenende ins hügelige Tecklenburger Land: Am Samstag treffen die Regionalliga-Basketballer auf die bringiton Ballers Ibbenbüren, die als Tabellendritter zu den sportlichen Schwergewichten der Liga  zählen  (19.00h, Am Sportzentrum 22, 49479 Ibbenbüren).

Was die Tabelle zeigt: Zwei Mannschaften treffen aufeinander, die am vergangenen Wochenende jeweils unglückliche Niederlagen erlitten haben: Ibbenbüren verlor mit 76:77 bei der BG Hagen ebenso knapp wie die Miners beim 86:87 gegen die Bayer Giants Leverkusen II. Weiter zurück als das erste Adventswochenende reichen die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Teams allerdings nicht: Ibbenbüren liegt jetzt zwei Niederlagen hinter Spitzenreiter RheinStars Köln und ist als Tabellendritter zum Beginn der Rückrunde klar auf Playoff-Kurs. Die Miners warten hingegen weiterhin auf ihren Saisonerfolg.

Wen wir erwarten: Die bringiton Ballers Ibbenbüren, benannt nach dem ortsansässigen Boden­belag-Hersteller „Bring it on“, überzeugen bislang mit viel Erfahrung auf dem Regionalliga-Parkett. Das Team blieb seit dem 70:54-Erfolg bei den Miners im Hinspiel unverändert. Neben dem US-Amerikaner Bryce Leavitt stechen im Kader vor allem der 32-jährige Benjamin Fumey (viele Jahre ProA und ProB, u.a. bei den Artland Dragons und den Hamburg Towers), der 29-jährige Daniel Boahene (zuletzt Itzehoe/ProB, vorher Schalke) und der 30-jährige Forward Marcello Schröder hervor, die allesamt Gardemaß (und auch Masse) unter die Körbe bringen. Topscorer im Hinspiel in der Helmholtz-Halle und am vergangenen Woche in Hagen war Marco Porcher Jimenez (früher Herten, zuletzt Münster/ProB), der ebenso wie der zweite EU-Ausländer Juan Barga (früher Reckling­hausen) bereits im Revier gespielt hat.

Was Interims-Coach Björn Barchmann sagt: „Auch wenn gegen Leverkusen am Ende Kleinigkeiten gefehlt haben und die erneute Niederlage sehr bitter war: Das Spiel hat gezeigt, dass unser Team in der Regionalliga absolut konkurrenzfähig ist. Ich war stolz, welche Reaktion die Mannschaft nach der enttäuschenden Leistung gegen Deutz gezeigt hat. In Ibbenbüren wird es jetzt aber sehr schwer werden, zumal Chris Alexander uns voraussichtlich fehlen wird: Er musste seine Reise in die USA (aufgrund des Trauerfalls in seiner Familie) nur kurzfristig verschieben. Die Gastgeber gehören vor allem unter dem Korb zu den stärksten Teams der Liga.  Das wird eine echte Bewährungsprobe für unsere jungen Spieler, bei denen ich diesmal vor allem Jonathan Broer hervorheben will: Er feiert am Freitag seinen 18. Geburtstag. Sein tolles Comeback gegen Leverkusen hat uns daran erinnert, wie schmerzhaft sein Ausfall auf der Centerposition in den vergangenen Monaten für uns war.“

Was bei diesem Spiel Besonders ist:  Rechtzeitig zur zweitlängsten Auswärtsfahrt der Miners steht seit dem vergangenen Wochenende auch fest, was in diesem Jahr der kürzeste Roadtrip für den Regionalligisten werden wird: Beim Lokalrivalen DJK Adler Frintrop, derzeit Tabellendritter in der 2. Regionalliga, steigt im Achtelfinale um den WBV-Pokal ein echtes „Derby“. Dies ergab die Auslosung, die am vergangenen Wochenende in der Halbzeitpause des Miners-Spiels gegen Leverkusen durchgeführt wurde. Gespielt wird am 22.12. um 19:00 Uhr in der Gesamtschule Bockmühle.

Foto: André Steinberg

86:87 Drama in der Helmholtzhalle

85:81 und noch 45 Sekunden auf der Uhr: Die Stimmung in der Helmholtzhalle ist ausgelassen. Alles deutet auf den ersten Sieg der ETB Wohnbau Miners hin, doch am Ende müssen die Miners den Gästen der Bayer Giants Leverkusen wieder einmal zum 86:87 Sieg gratulieren.

Zunächst gab es für die Schwarz-Weißen vor der Begegnung personell positive Nachrichten. Chris Alexander musste seine Reise in die USA aufgrund der Feiertage kurzfristig auf die kommende Woche verschieben und konnte so im Spiel gegen die jungen Giants mitwirken.

Die Miners zeigten von Beginn an einen anderen Auftritt als noch in der Vorwoche gegen den Deutzer TV. Der Ball lief besser durch die eigenen Reihen und in der Verteidigung konnte Leverkusen immer wieder vor Probleme gestellt werden. Michael Möbes erzielte im Auftaktviertel 8 seiner insgesamt 10 Punkte und nach einem 11:11-Gleichstand setzten sich die Essener zur 31:17-Führung nach 10 Minuten ab. Es war das offensiv vermutlich beste Viertel der gesamten Saison.

Doch diese Hochperiode im Essener Spiel sollte sich nicht bis ins zweite Viertel fortsetzen. Leverkusen fand in der Folge besser ins Spiel und verkürzte den Rückstand auf fünf Punkte nach 15 Minuten (35:30). Erst zum Schluss des Viertels konnte sich die Heimmannschaft offensiv wieder behaupten und in Form von Jonathan Broer glänzen, der seine 8 Punkte in der Schlussphase der ersten Halbzeit erzielte, sodass es mit 45:42 in die Pause ging.

Zum Start der zweiten Halbzweit entwickelte sich ein offenes Spiel. Ein Lauf der Essener wurde erneut von der Leverkusener Seite gekontert, doch keins der beiden Teams konnte sich bedeutend absetzen. Immer besser fand nun auch der Essener Shooting Guard Chris Alexander ins Spiel, der schlussendlich mit 26 Punkten wieder einmal Topscorer seines Teams sein sollte. Denkbar knapp führten die MIners mit 67:66 vor dem Schlussabschnitt.

Das Schlussviertel hatte für den Essener Basketballfan alles, wofür man diese Sportart liebt und hasst. Beim Stand von 71:79 und noch vier Minuten auf der Uhr sah es so aus, als würde sich das Blatt zur Leverkusener Seite wenden. Doch unter anderem drei Steals von einem insgesamt starken George Moukas und Chris Alexander, der offensiv übernahm, brachten die Miners wieder heran, bevor Noah Westerhaus mit einem Dreier zum Ausgleich die Halle zum Beben brachte. Bei noch 45 Sekunden und einem Spielstand von 85:81 war die Stimmung in der Helmholtzhalle ausgelassen. Ein Dreier von Daniel Merkens brachte die Leverkusener zum Jubeln und acht Sekunden vor Schluss stand es auf einmal wieder 86:86 mit Ballbesitz und der anscheinend letzten Wurfchance für den ETB.

Doch die Essener konnten aus diesem Angriff keinen Profit schlagen. Stattdessen stand Chris Alexander mit dem Fuß im Aus. Ein Foul von Moukas bedeuteten zwei Freiwürfe für Jacob Engelhardt, der einen seiner Versuche verwandeln konnte. Doch noch waren 4,4 Sekunden auf der Uhr. Einwurf für den ETB, Attacke zum Korb, doch ein Leverkusener stellt seinen Körper dazwischen, der Ball ist weg und die Essener müssen wieder einmal mit hängenden Köpfen dem Gegner zum Sieg gratulieren.

Statistisch ausschlaggebend war aus Essener Sicht möglicherweise die schwache Freiwurfquote von nur 56,5%. Ansonsten spiegeln auch die Statistiken das ausgeglichene Spiel wieder. Acht Mal stand es in der Partie unentschieden und gleich 11 Mal wechselte die Führung die Seite. In einem so engen Spiel machen letztendlich Kleinigkeiten den Unterschied aus.

„Im Vergleich zum Hinspiel war es ein Quantensprung, jedoch fehlte uns das Quäntchen Glück in den letzten 45 Sekunden. Das Team verbessert sich von Woche zu Woche, jetzt müssen wir uns auch einmal belohnen. Wer die letzte Minute live gesehen hat, kann aus Essener Sicht nur frustriert über den Ausgang des Spiels sein“, analysiert Björn Barchmann nach der Begegnung.

Für den ETB spielten:
Alexander (26), Westerhaus (18), Hamad (3), Tauch, Mi. Möbes (10), Bakkali (14), Broer (8), Plescher, Moukas (5), Isanza (2) und Pobric.

Foto: André Steinberg

Young Giants kommen nach Essen: ETB erwartet Leverkusen

Unter erschwerten Bedingungen gehen die ETB Wohnbau Miners ihre Chance zur direkten Wiedergutmachung an. Beim zweiten Heimspiel binnen sieben Tagen wird vermutlich der US-Amerikaner Chris Alexander fehlen, der wegen eines Trauerfalls in seiner Familie in die Heimat gereist ist. Aber auch wenn der Top-Scorer fehlen sollte: Eine Woche nach der enttäuschenden 56:78-Niederlage gegen den Deutzer TV soll es am Sonnabend gegen die Bayer Giants Leverkusen II besser laufen (19.30, Rosastraße 83, 45130 Essen).

Was die Tabelle sagt, ist aus Essener Sicht unverändert bitter. Die Miners stehen sieglos am Tabellenende. Der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz beträgt zum Start der Rückrunde fünf Siege. Mit den Young Giants aus Leverkusen kommt der Tabellensechste in die Helmholtz-Halle, der trotz einer 81:93-Niederlage bei der BG Hagen am vergangenen Wochenende die Hinrunde auf einem Playoff-Platz abgeschlossen hat.

Wen wir erwarten:  Die Leverkusener, im vergangenen Jahr bereits unser Gast bei der „Zweiten“ des ETB SW Essen in der 2. Regionalliga, fallen nur auf dem Papier in die Kategorie „Aufsteiger“. Im Hinspiel kassierte der ETB eine deutliche 70:94-Niederlage am Bayer-Kreuz. Die Zweitvertretung des ProA-Ligisten, die viele Talente mit sehr erfahrenen Kräften verbindet, wirbelte die Miners zum Saisonauftakt mit schnellem Passspiel und treffsicheren Distanzschützen durcheinander. Besonders Augenmerk muss Götz Twiehoff und Benjamin Nick gelten, die dem jungen Team unter den Körben Sicherheit verschaffen sollen. Auf den Guard-Positionen gingen Jacob Engelhardt und Sören Queck bereits in der ProB auf Korbjagd. In der neuen Saison wollen drei weitere Spieler den Weg in die Zweite Basketball-Bundesliga gehen: Die beiden Top-Scorer im Hinspiel, Thomas Fankhauser und Dzemal Selimovic, gehören ebenso wie Lennard Winter mit einer Doppellizenz zum Kader des ProA-Teams. Und schließlich verkörpert niemand besser als Nachwuchsspieler Justin Gnad die engen Querverbindungen im Jugendleistungsprogramm des langjährigen deutschen Serienmeisters: Sein Vater Hansi, Ex-Nationalspieler und Basketball-Europameister, ist Trainer des ProA-Teams.  Young Giants-Coach Matt Watson konnte mit diesem Team bislang auch ohne ausländische Import-Spieler an frühere Erfolge anknüpfen: Die „Young Giants“ traten in der Saison 2017/18 noch in der Oberliga an und konnten seither zwei Aufstiege in Folge feiern.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Der Todesfall in Chris‘ Familie erinnert uns daran, dass es wichtigere Dinge gibt als Basketball. Er hat die volle Unterstützung des Vereins in dieser schwierigen Zeit. Wir als Mannschaft müssen das Beste aus der Situation machen. Das Spiel gegen Leverkusen gibt jedem einzelnen Spieler die Möglichkeit zu zeigen, was er aus der Niederlage gegen Deutz gelernt hat. Denn beide Mannschaften spielen sehr ähnlich: Sie leben weniger von überragenden Einzelspielern, sondern von Passspiel, vielen Positionswechseln und hoher Beweglichkeit. Da muss jeder Einzelne von uns hellwach sein.“

Was Besonders ist: Nicht nur sportlich gibt der Rückrunden-Start dem ETB Gelegenheit zur Zwischenbilanz. Miners-Geschäftsführer Dieter Homscheidt nutzt die Gelegenheit, um vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern im Verein zu danken. „So enttäuschend die Ergebnisse auf dem Feld auch ausgefallen sind: Unser Neustart in der 1. Regionalliga wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung von vielen helfenden Händen, die bei unseren Heimspielen oder im Hintergrund mit anpacken. Die meisten sind erst in den vergangenen sechs Monaten dazu gekommen. Das bleibt eine tolle organisatorische Leistung aus der Mitte unseres Vereins – und ist uns zugleich Motivation, auch im sportlichen Bereich weiter hart zu arbeiten.“

Foto: André Steinberg

Miners bleiben sieglos: 56:78 gegen Deutz

Weiterhin schwere Zeiten für die ETB Wohnbau Miners in der 1. Regionalliga West: Mit einem 56:78 gegen den Deutzer TV ging auch das letzte Spiel der Hinrunde verloren.

Den Miners gelang es in der heimischen Helmholtz-Halle nicht, an die guten Auftritte der vergangenen Wochen anzuknüpfen. Hoffnung machte nur die erste Minute: Hinten räumte der wiedergenesene Jason Isanza seinen Gegner ab, vorne traf Chris Alexander den Dreier zur Führung. Danach aber setzten sich die Gäste aus Köln schnell und deutlich ab: Zum 11:5 nach fünf Minuten kamen sie vor allem durch schnelle Pässe und leichte Punkte in der Essener Zone, beim 25:15 nach dem ersten Viertel hatten sie auch ihre Treffsicherheit von der Drei-Punkte-Linie gefunden.

Ganz anders der ETB: Im Angriff fand das Team in der ersten Hälfte praktisch nie in seine Angriffssysteme, verzettelte sich mit einer schlechten Wurfauswahl und ließ die Gäste bis auf 40:20 nach 17 Minuten enteilen. Yannik Tauchs Buzzerbeater-Dreier zum 30:47 ließ die Fans mit der Pausensirene zwar noch mal jubeln. Er änderte aber kaum etwas an den zwei Zahlen, die die erste Hälfte prägten: Der ETB kam auf eine Trefferquote von nur 22,9% aus dem Feld, während die Kölner mit 51,4% mehr als so doppelt hohe Werte erzielten.

Im zweiten Abschnitt ging es ähnlich weiter: Deutz verteilte Ball und Einsatzzeiten gleichmäßig und nahm die ETB-Verteidigung immer wieder mit tollem Teamplay auseinander. Für die Miners hingegen war der Kölner Korb nach den vielen schweren Würfen zu Beginn jetzt auch dann vernagelt, wenn sie sich eigentlich gute Wurfgelegenheiten erarbeitet hatten. Trotz einer Dreierquote von 15,6 Prozent probierten es die Essener immer weiter von außen, am Ende mit 32 Versuchen sogar sechs Mal häufiger als Deutz. Näher als 54:67 in der 32. Minute kamen sie so nicht mehr heran.

Interimscoach Björn Barchmann blieb daher am Ende nur der Glückwunsch an die Gäste: „Sie sind ein sehr ausgeglichenes Team und haben den Ball super bewegt. Gegen einen solchen Gegner hat man nur eine Chance, wenn jeder einzelne in der Defense voll da ist. Das war heute nicht der Fall. Wir haben kaum etwas von dem umgesetzt, was wir im Training geübt haben.“

Für die Miners spielten: Alexander (16 Punkte), Westerhaus (4), Hamad (4), Tauch (9), Mi. Möbes (8), Bakkali (9), Plescher, Moukas (3), Isanza (3), Pobric.

Das erste Spiel am Wochenende hatten die Miners übrigens gewonnen: Mit 76:68 siegten sie am Freitagabend beim Oberligisten TG Düsseldorf in der dritten Runde des WBV-Pokals.

Foto: André Steinberg

Hinrunden-Abschluss in der Helmholtz-Halle: Miners erwarten Deutz

Understatement bei den Gästen, harte Realität bei den Miners: Als selbsternannte „Kellerkinder“ kommen die Basketballer des Deutzer TV am Sonnabend in die Helmholtz-Halle, wo die ETB Wohnbau Miners gerne ihren ersten Saisonsieg feiern wollen. Die Leistungen waren zuletzt bei beiden Teams besser, als Slogan und Tabellenplatz vermuten lassen. Nach 30 tollen Minuten gegen Rhöndorf vor zwei Wochen will das Team von Interimscoach Björn Barchmann seine Zuschauer über die gesamte Spielzeit begeistern (19.30, Rosastraße 83, 45130 Essen).

Was die Tabelle sagt, „ist uns egal“, macht Barchmann gleich zu Beginn klar, dass die Miners aktuell nicht darauf schauen, wie viele Siege die Nicht-Abstiegsplätze vor dem letzten Spiel der Hinrunde entfernt sind. Der Deutzer TV steht mit fünf Siegen derzeit auf dem zehnten Tabellenplatz und ließ am vergangenen Wochenende auch die BG Hagen spüren, wie viel falsche Bescheidenheit seit Saisonbeginn in der Selbsteinschätzung „Keller­kinder“ steckt. Der (allerdings ersatzgeschwächte) Tabellennachbar wurde mit einer 98:70-Packung nach Hause geschickt.

Wen wir erwarten:  Die Kölner, die ihren Kader zu Saisonbeginn kräftig verstärkt und verjüngt haben, mussten zwar bis zum fünften Spieltag auf ihren ersten Sieg warten. Seither hat der Aufsteiger der Vorsaison aber kräftig aufgeholt und in seiner zweiten Regionalliga-Saison schnell den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld geschafft. Als Leistungsträger im Team von Coach Nils Müller sticht vor allem der erst 20-jährige Forward Anton Geretzki hervor, der vor Saisonbeginn vom ProB-Meister WWU Baskets Münster an den Rhein wechselte. Auch die Guards Patrick Reusch und Joachim Koschade (beide ehemals Rhöndorf) bringen einige ProB-Erfahrung in die Helmholtz-Halle.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Für uns steht die Entwicklung als Mannschaft weiterhin im Mittelpunkt. Gegen Rhöndorf haben wir drei Viertel lang eine tolle Leistung gezeigt, in Grevenbroich waren wir eine Halbzeit auf Augenhöhe. Jetzt brauchen wir Konstanz über 40 Minuten. Helfen wird uns gegen Deutz, dass Jason Isanza, der in Grevenbroich erkrankt fehlte, wieder ins Team zurückkehren wird. Er gibt uns zusammen mit Noah Westerhaus zusätzliche Optionen unter den Körben. Zugleich tun uns die langfristigen Ausfälle von Jari Beckmann und Jonathan Broer weiterhin sehr weh: Mit der kleinen Rotation sind wir anfälliger für Schwächephasen, was uns zuletzt immer wieder den Sieg gekostet hat.“

Was Besonders ist: Für die Miners wird die Partie gegen Deutz das zweite Spiel binnen 24 Stunden sein. Bereits am Freitagabend tritt das Team in der 3. Runde des WBV-Pokals beim Oberligisten TG Düsseldorf an (20.30h, Sporthalle Lessing-Gymnasium, Ellerstraße 84, 40227 Düsseldorf). Die Düsseldorfer spielen zwar zwei Ligen niedriger als der ETB, verfügen aber bislang über eine makellose Bilanz: Nach dem letztjährigen Abstieg aus der 2. Regionalliga startete das ambitionierte Team mit sieben Siegen ungeschlagen in die neue Saison.

Foto: André Steinberg

Herber Rückschlag – Miners verlieren mit 97:83 in Grevenbroich

Die ETB Wohnbau Miners müssen eine weitere schmerzhafte Niederlage im Abstiegskampf der 1. Regionalliga West hinnehmen und verlieren gegen die ELephants Grevenbroich mit 97:83. Dabei starteten die Schwarzweißen auswärts gut in die Partie. Ein punktearmes 1. Viertel endete mit einer 15:13 zu Gunsten der Essener. Nach den ersten 10 Minuten fanden beide Teams dann offensiv besser ins Spiel. Es entwickelte sich weiterhin eine Partie auf Augenhöhe. Mit einer 39:38-Führung gingen die ETB Wohnbau Miners in der Folge in die Kabine, fest entschlossen, den ersten Sieg der Saison mit ins Ruhrgebiet zu holen.

Doch in der 2. Halbzeit waren es wieder einmal nicht die Essener, die sich einen Vorsprung erspielen konnten. Im Gegensatz dazu gewannen die Elephants um die überragenden Nachverpflichtungen Troy Harper (34 Punkte) und Jamal Smith (28 Punkte) die Kontrolle über die Begegnung und die Heimmannschaft erspielte sich zum Ende des dritten Abschnitts einen 8-Punkte-Vorsprung zum zwischenzeitlichen 66:58 aus.

Neben den beiden offensivstarken Guards in Reihen der Grevenbroicher ist der Grund für die Miners Auswärtsniederlage schnell gefunden. Während sich die Gastgeber insgesamt 51 Rebounds griffen, sicherten sich die Essener mit 25 Abprallern nicht einmal halb so viele. Allen voran Ryon Howard dominierte mit 16 Rebounds diese Statistik an diesem Abend. Positiv auf Essener Seite fiel neben den 27 Punkten von Chris Alexander ebenfalls Noah Westerhaus auf, der trotz einer Erkrankung unter der Woche insgesamt 18 Punkte erzielte.

„Es war eine gute Leistung unseres Teams gegen eine Mannschaft mit drei Topspielern. Am Ende fehlt uns einfach die Kraft. Grundlagen, die in der Preseason hätten gelegt werden müssen, fehlen uns jetzt in den Spielen“, sagt Björn Barchmann nach dem Spiel.

Für die Miners spielten: Alexander (27 Punkte), Westerhaus (18), Hamad (4), Tauch (9), Mi. Möbes (7), Bakkali (13), Plescher und Moukas (5).

Elephants als erster Prüfstein: Miners wollen Hinrunde erfolgreich abschließen

Zwischenspurt zum Hinrunden-Abschluss: Die ETB Wohnbau Miners stehen vor wegweisenden Spielen in der 1. Regionalliga West, um den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze zu wahren. Als erster Prüfstein aus der unteren Tabellenhälfte erwarten am Sonnabend die NEW Elephants Grevenbroich das Team von Interimscoach Björn Barchmann (19.30h, Gross-Sporthalle Gustorf, Torfstecher Weg 18, 41517 Grevenbroich).

Was die Tabelle sagt: Zwei Spieltage vor dem Abschluss der Hinrunde trennen die Miners drei Siege vom ersten Nicht-Abstiegsplatz, den aktuell die BSV Münsterland Baskets Wulfen auf Rang zwölf belegen. Die NEW Elephants Grevenbroich verfügen – übrigens ebenso wie unser nächster Heimspiel-Gegner Deutzer TV – nur über einen Sieg mehr. Der vierte Saisonerfolg gelang dem Tabellenneunten zuletzt auswärts mit 88:85 bei der BG Hagen. Die Miners konnten dagegen den Dragons Rhöndorf bei der 85:111-Niederlage am vergangenen Wochenende nur bis zum Ende des dritten Viertels Paroli bieten.

Wen wir erwarten: Verletzungen und ein schwacher Saisonstart haben den Kader der Gastgeber ziemlich durcheinander gewirbelt. Jetzt scheint Manager Hartmut Oehmen aber den richtigen Mix gefunden zu haben. Im Team von Head Coach Jason Price stechen drei gebürtige US-Amerikaner hervor: Point Guard Troy Parker feierte vergangene Woche in Hagen sein Debüt und überzeugte sofort mit 32 Punkten und einer Trefferquote von knapp 46 Prozent aus dem Feld. Auch Small Forward Jamal Smith, mit niederländischem Pass im vergangenen Spielzeit noch für ProB-Aufsteiger ART Giants Düsseldorf aktiv, stieß erst im Saisonverlauf zu den Elefanten: 42 Punkte bei der knappen 89:91-Auswärtsniederlage in Herten vor drei Wochen markieren einen gleichfalls imposanten Bestwert. Und nicht weniger beeindruckend ist die Konstanz von Power Forward Ryon Howard. Der 35-jährige, nach vielen Jahren in Bochum mittlerweile mit deutschem Pass auf Korbjagd, liefert regelmäßig Double Doubles ab, zuletzt beim Sieg in Hagen mit 16 Punkten und 15 Rebounds.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Mit der Entwicklung der letzten Tage unseres Teams bin ich zufrieden. Aber das Lob unserer Gegner, dass wir in dieser Saison bestimmt noch viele Erfolge feiern werden, hilft uns nicht – wir müssen jetzt mit diesen Siegen anfangen, um in der Tabelle nicht den Anschluss zu verlieren. Auch wenn Grevenbroich mit einigen neuen Spielern antritt, wird uns das Scouting von Dhnesch Kubendrarajah wieder exzellent auf den Gegner vorbereiten. Und was das eigene Team betrifft: Die Neuverpflichtung von George Moukas und die Rückkehr von Noah Westerhaus geben uns mehr Möglichkeiten, die Last im Angriff auf viele unterschiedliche Schultern zu verteilen.“

Was Besonders ist: Zwei Spiele stehen in der Hinrunde noch aus – und die Ausgangslage bei den Miners-Gegnern ist praktisch identisch. Ebenso wie Grevenbroich steht auch der Deutzer TV, am kommenden Sonnabend (23. November) unser nächster Heimspiel-Gegner in der Helmholtz-Halle, mit aktuell vier Siegen in der unteren Tabellenhälfte. „Beide Gegner sind für uns auf Augenhöhe“, sagt Björn Barchmann. Der Blick auf die Tabelle macht alle weitere Erläuterungen überflüssig: Mit zwei Siegen könnten die Miners zum Ende der Hinrunde den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze schaffen.

Foto: André Steinberg

Starke Leistung reicht gegen noch stärkere Dragons nicht

Am Ende fiel die Niederlage zu deutlich aus. Beim 85:111 gegen die Dragons Rhöndorf waren die ETB Wohnbau Miners am Samstagabend in der Rüttenscheider Helmholtzhalle lange auf Augenhöhe. Die munteren 40 Minuten brachten mit hochklassigem Basketball viel Zuversicht in die Gesichter der Essener Anhänger zurück.

Gleich von Beginn entwickelte sich ein offenes Spiel. Michael Möbes startete stark in die Partie und erzielte 5 seiner insgesamt 9 Punkte in den ersten Minuten. Auch seine Mitspieler überzeugten durch Einsatz und schnelles Spiel, sodass das erste Viertel mit 24:24 endete. Immer wieder war es vor allem Chris Alexander, der mit seinen insgesamt 32 Punkten die Halle zum Jubeln brachte. Im zweiten Viertel zogen die sichtlich erstaunten Gäste aus Rhöndorf noch einmal an und erzielten einen Dreipunktetreffer nach dem anderen. Allen voran setzten Garrido Foz (4 Treffer bei 6 Versuchen) und Sharda (4/5) mit zusammen 8 Dreiern bis zur Halbzeit immer wieder Nadelstiche von der 6,75m Linie. Rhöndorf traf in den ersten 20 Minuten als Team herausragende 50% von der Dreierlinie (11/22) – Hauptgrund dafür, dass die erste Halbzeit mit 40:50 aus ETB-Sicht endete.

Selbst wenn die Dragons-Quote bis zum Schluss der Partie nahezu halten sollte (17/36, 47,2%): Der 10-Punkte-Rückstand sollte noch keine Entscheidung bedeuten. Angepeitscht von den Rängen gelang den Essenern ein gutes drittes Viertel, an dessen Ende ein 65:72 an der Anzeigetafel flimmerte. Besonders Jason Isanza konnte immer wieder mit Hustle Plays, einem Monster-Block gegen US-Amerikaner Curtis Hollis, 11 Punkten und 9 Rebounds überzeugen. Auch Neuzugang George Moukas lies bereits nach einem Training mit dem Team immer wieder sein Potential aufblitzen.

Zu Beginn des vierten Viertels zeigten die Dragons allerdings, warum sie ein heißer Kandidat für den Aufstieg in die ProB sind. Ein 20:0-Lauf zerschlug alle schwarz-weißen Hoffnungen auf eine Überraschung. Maßgeblichen Anteil hatte in dieser Phase in Reihen der Gäste Jure Besedic, der in 10:28 Minuten 16 Punkte bei nahezu perfekter Wurfquote erzielte. Mit ihm auf dem Feld erzielte Rhöndorf 24 Punkte mehr als der ETB. Die verbleibende Zeit reichte aus Essener Sicht nicht, das Ruder noch einmal herumzureißen. So müssen sich die Miners am Ende wieder einmal dem Gegner geschlagen geben, auch wenn der Aufwärtstrend Hoffnung macht.

„Rhöndorf ist unglaublich tief besetzt, was man daran sehen kann, dass insgesamt 7 Spieler zweistellig gescort haben. Auch 43 Punkte von der Bank sind außergewöhnlich. Für uns blicke ich aber mit diesem Einsatz und so einer Leistung positiv auf die kommenden Spiele“, resümiert Interimscoach Björn Barchmann nach der Begegnung.

Weiter geht es für die Miners am kommenden Samstag, 16. November, um 19.30h bei den NEW Elephants Grevenbroich (Gross-Sporthalle Gustorf, Torfstecher Weg 18, 41517 Grevenbroich).

Gegen Rhöndorf spielten Alexander (32), Hamad, Tauch (2), Möbes (9), Moukas (11), Bakkali (16), Westerhaus (4), Plescher, Isanza (11) und Pobric.

Foto: André Steinberg

Moukas soll neue Kraft im Abstiegskampf geben

Die ETB Wohnbau Miners verändern sich im Abstiegskampf in der 1. Regionalliga noch einmal personell und verpflichten George Moukas. Der 1,98 Meter große Grieche ist variabel auf den Positionen zwei bis vier einsetzbar und bringt mit seiner Erfahrung, Defensivstärke und Flexibilität genau die notwendigen Attribute mit, die die Miners in einigen Spielen vermissen ließen. Moukas ist in der 1. Regionalliga kein Unbekannter: Neben seinen Stationen in der zweiten griechischen Liga stand er bereits in der Saison 2017/18 beim Ligakonkurrenten BG Hagen unter Vertrag. Ob es bereits für einen Einsatz am Wochenende gegen die Dragons Rhöndorf reicht, ist aktuell noch offen. Die Miners freuen sich, dass Moukas, der seinen Vertrag in Hagen 2017 bereits im Laufe der Saison auflöste, nun seinen zweiten Anlauf in Deutschland unternimmt.

Derweil gehört Harvey Matou nicht mehr dem Kader der ETB Wohnbau Miners an. Der 24-Jährige Franzose befindet sich bereits wieder in seiner Heimat Paris.

„Leider konnte uns Harvey von seinem Spielstil her nicht das geben, was wir uns für den Rest der Saison erhofft haben. Wir freuen uns, dass wir mit George nun einen Spieler verpflichten konnten, der einiges an Erfahrung mitbringt und sich in der Liga bewiesen hat“, gibt Interimscoach Björn Barchmann zu Protokoll.

Miners wappnen sich für Drachen: Rhöndorf in der Helmholtz-Halle zu Gast

Die ETB Wohnbau Miners wollen ihren Aufwärtstrend nach dem Trainerwechsel fortsetzen: Mit dem ersten Saisonsieg wird es aber im dritten Spiel unter Interimscoach Björn Barchmann nicht leicht werden: Der Tabellendritte Dragons Rhöndorf kommt am Sonnabend mit der Empfehlung von vier Siegen in Folge in die Helmholtzhalle (19.30, Rosastraße 83, 45130 Essen).

Was die Tabelle sagt: Für die Gäste vom Drachenfels spricht nicht nur ihr aktuell dritter Tabellenplatz. Das Team ist unter Interims-Head Coach Yassin Idbihi noch ungeschlagen und verzeichnete zuletzt vier Siege in Folge, am vergangenen Wochenende ein 104:96 gegen die BG Hagen. Die Entwicklung beim ambitionierten Ex-Bundesligisten geht also deutlich nach oben, nachdem ein durchwachsener Saisonstart (3 Siege und 3 Niederlagen) zur Trennung von Head Coach Markus Röwenstrunk führte. Laut Trainerteam Barchmann und Kubendarajah steht man dem momentan stärksten Team der Liga gegenüber. Bei den Miners hat sich der eigene Aufwärtstrend bislang noch nicht in Siegen niedergeschlagen: Das knappe 80:83 bei der BG Dorsten zeigte am vergangenen Wochenende aber, dass sich der ETB durchaus auf Augenhöhe mit Playoff-Kandidaten messen kann. Die Teams auf den Nichtabstiegs-Plätzen 10 bis 12 sind für das Tabellenschlusslicht unverändert „nur“ drei Siege entfernt.

Wen wir erwarten: Die Dragons Rhöndorf, selbst viele Jahren in der Basketball-Bundesliga am Start und mittlerweile Kooperationspartner von Nachbar Telekom Baskets Bonn, haben auf den Abstieg aus der ProB (Südstaffel) zu Saisonbeginn mit einem umfassenden Neustart reagiert. Aus Bamberg wurde der ehemalige Nationalspieler Yassin Idbihi als neuer sportlicher Leiter verpflichtet, der nach der Trennung vom (gleichfalls neuen) Head Coach Markus Röwenstrunk zugleich als Head Coach fungiert. In seinem Team stechen fünf (!) junge Neuzugänge hervor, die mit einer Doppellizenz auch im Kader der Telekom Baskets stehen: Center Mark Mboya Kotieno (am vergangenen Wochenende mit 25 Punkten Matchwinner gegen Hagen), Forward Gabriel de Oliveira und Guard Pal Ghotra kamen dabei sogar mit ProB-Erfahrung nach Bonn/Rhöndorf. Auch der junge US-Amerikaner Curtis Hollis steht bei seiner ersten Europa-Station noch am Anfang seiner Karriere. Gemeinsam verkrafteten die jungen Drachen zuletzt auch einige Ausfälle so erfolgreich, dass sie die Erfahrung des 37-jährigen Anish Sharda auf der Guardposition kaum benötigen. Und Beachtung verdient nicht zuletzt ein ehemaliger Essener: Jeffrey Martin ging seit Anfang 2018 in der ProB für die ETB Wohnbau Baskets auf Korbjagd.

Was Interimscoach Björn Barchmann sagt: „Auch gegen einen schwierigen Gegner wie Rhöndorf müssen wir unter Beweis stellen, woran wir im Training hart arbeiten: Wir wollen mit schnellem und strukturiertem Spiel gute Wurfgelegenheiten herausarbeiten. Wenn uns das gelingt, können wir automatisch unsere Leistungsträger Chris Alexander und Radwan Bakkali entlasten und alle Spieler in die Angriffe einbinden. Jeder Wettkampf hilft uns hierbei weiter, jeder Einzelne muss mit Kampf und Leidenschaft zeigen, dass er bereit ist, den Abstiegskampf aufzunehmen – unabhängig davon, wie der Spielstand gerade ist. Unser starker Auftritt in Dorsten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Spiel hat, trotz des unglücklichen Endes, dem ganzen Team Mut gemacht.“

Was Besonders ist: Zwei Interimscoaches treffen aufeinander. Sicherlich waren weder Yassin Idbihi noch Björn Barchmann zu Saisonbeginn davon ausgegangen, am 11. Spieltag selbst verantwortlich auf der Trainerbank zu sitzen. Idbihi löste Anfang Oktober in Rhöndorf Röwenstrunk ab, Barchmann folgte zwei Wochen später in Essen der Spanierin Iria Romaris. Beide sportlichen Leiter legen Wert darauf, die Coaching-Position nur übergangsweise auszufüllen. Zumindest in Essen wird dabei bewusst kein Zeitplan für die nächsten Schritte kommuniziert: „Wir halten das wie bei Spielerverpflichtungen und werden keine Wasserstandsmeldungen über anstehende Personalentscheidungen abgeben“, stellt Barchmann klar.

Foto: André Steinberg